Guten Morgen

Weinende Ukraine | Verbreiteter Mist

Panzer, Kampfhubschrauber, Gefechtsdrohnen, Luftlandetruppen, Kampfjets - das ist die eine, schreckliche Seite dieses von Wladimir Putin befohlenen Krieges in der Ukraine. Verzweifelte alte Menschen, weinende Kinder, zitternde Männer, flüchtende Frauen - das ist die andere Seite dieses Krieges, nicht weit von Österreich entfernt. Eines Krieges, in dem es darum geht, ein Land zu unterjochen. Und was ist ein Land? Es sind vor allem seine Menschen! Längst gibt es viele Tote und Verletzte und noch sehr viel mehr auf der Flucht. Sie stellen wir heute in der „Krone“ in den Mittelpunkt, für die jüngsten Opfer dieses furchtbaren Krieges rufen wir gemeinsam mit der Caritas zu Spenden auf. Und wir titeln heute „Putin lässt die Ukraine weinen“.

Verbreiteter Mist. Ob uns auch für diese Titelseite wieder „Fake News“ unterstellt werden? Das passierte gestern doch glatt für unser Seite-1-Foto von der blutüberströmten Frau, die einen russischen Angriff auf die Stadt Charkiw (oder auch Kharkiv) überlebt hatte. Gleich am Morgen hieß es in einem Mail: „Das Titelbild auf der heutigen Zeitung hat mich sehr verärgert. Das Gebäude im Bild stammt eins zu eins von einer Gasexplosion in Magnitogorsk aus dem Jahr 2018. Wenn es mir als absoluten(!) Laien möglich ist so etwas herauszufinden, dann wohl Ihnen erst recht. Es wurde lediglich ein kleines Foto mit einer Frau mit verbundenem Kopf hineinkopiert.“ Ein schwerwiegender Vorwurf, der gleich noch schwerer wiegt, wenn die Dame in ihrem Mail fortfährt: „Seit über 2 Jahren versuchen die staatlich bezahlten Medien die Bevölkerung für dumm zu verkaufen. Wie lang eigentlich noch? Machen Sie endlich Ihre Arbeit und recherchieren Sie anständig und vernünftig, bevor Sie Mist verbreiten.“ Ähnliche Meldungen wie diese verbreiteten sich rasch in den sogenannten sozialen Meldungen. Unsere Antwort: Ja, wir hatten natürlich anständig recherchiert. So wie etwa die Kollegen von der renommierten „Welt“ in Deutschland und von zahlreichen weiteren Medien weltweit. Denn die Fotos aus der Serie mit der verletzten ukrainischen Lehrerin fanden international großen Widerhall. Und wir recherchierten am Freitag noch weiter die Hintergründe dieses absolut authentischen Fotos. Erhielten dabei zusätzliche Bestätigungen für die Echtheit von mehreren Seiten, darunter vom Fake-News-Experten Andre Wolf. Aber, das müssen wir genauso befürchten wie alle anderen Medien, denen hier wieder einmal Manipulation und mehr unterstellt wird (wobei: von wem wohl wären wir diesfalls bezahlt? Von der bettelarmen Ukraine?): Die Hardcore-Verschwörungstheoretiker werden sich wie auch sonst nicht davon überzeugen lassen, dass sie nicht getäuscht wurden, sondern sich getäuscht haben. Und werden weiter selbst Mist verbreiten.

Einen schönen Samstag!

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