Wenn nicht benötigt

Caritas-Chef: Energiebonus soll gespendet werden

Politik
21.02.2022 13:25

Mit einem Energiebonus-Gutschein möchte die Bundesregierung die heimischen Haushalte entlasten, die von den zuletzt enorm gestiegenen Preisen bei Strom und Heizung betroffen sind. Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner fordert nun, dass all jene, die den Gutschein nicht benötigen, spenden sollen - eine solche Aktion würde dabei an die Spendenmöglichkeit des Wiener Gastro-Gutscheins im Jahr 2020 erinnern.

„Manche machen sich darüber lustig, wie unprofessionell hier gehandelt wird, aber den Betroffenen, die dringend Hilfe benötigen, ist eher zum Weinen als zum Lachen zumute“, bittet Schwertner um Verständnis für all jene, die es nicht so einfach im Leben haben.

„Soll ich noch essen oder heizen?“
Als möglichen Lösungsweg solle es die Regierung ermöglichen, die bald an alle Haushalte verschickten Gutscheine an jene Menschen weitergeben zu können, „die in größerer Not sind“. Die explodierenden Energiepreise würden vor allem viele Familien, Alleinerziehende und Mindestpensionisten betreffen, führt er weiter aus. In den Caritas-Sozialberatungsstellen seien alleine im letzten Jahr 60.000 Menschen in diese Richtung unterstützt worden. Viele davon stünden gerade zum Monatsende oft vor der Frage: „Soll ich noch essen oder heizen?“

Vorbild Gastro-Gutschein
Schon jetzt würden ihn Nachrichten von Personen erreichen, die Schwertner erklärt hätten, dass sie den Gutschein „eigentlich gar nicht so dringend brauchen“ würden. So, wie es die Stadt Wien bei den Gastro-Gutscheinen gehandhabt hat, solle eine mögliche Spende daher auch bei den Energiegutscheinen möglich sein, so seine Forderung.

Zitat Icon

Mit den Gutscheinen kann man jenen helfen, die wirklich Hilfe benötigen – nicht mit der Gießkanne, sondern zielgerecht.

Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien

„Damals ist es uns gelungen, mit diesen Gutscheinen wirklich jenen zu helfen, die die Hilfe dringend benötigen - nicht mit der Gießkanne, sondern zielgerichtet“, so Schwertner.

Kontrollen nur „stichprobenhaltig“
Wegen der durch die Decke gegangenen Energiepreise kündigte die türkis-grüne Regierung unter anderem Boni an; abgesehen von Topverdienern soll dabei jeder zumindest 150 Euro bekommen, für jene mit geringem Einkommen gibt es mehr. Damit die Energieversorger nicht mit Einkommensdaten hantieren müssen, kümmert sich der Staat selbst um die Sache.

Der Plan: Jeder - also auch Topverdiener jenseits der ASVG-Höchstbeitragsgrundlage, die pro Person bei 5670 Euro brutto liegt - soll spätestens Anfang April einen Gutschein über 150 Euro zugeschickt bekommen. Im Brief wird erklärt, dass man den Gutschein nur einlösen darf, wenn man eben nicht zu den von der Aktion ausgeschlossenen Spitzenverdienern gehört. Kontrolliert wird das jedoch nur „stichprobenartig“, sobald die Energieversorger die gewährten Gutschriften verrechnet haben.

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