„Krone“-Kommentar

Harter Kampf gegen Dämonen

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Es ist kein Geheimnis, dass viele Kinder und Jugendliche trotz ihrer jungen Jahre mit Dämonen zu kämpfen haben. Die Corona-Pandemie setzt ihnen psychisch zu. Angebliche Schönheitsideale, die Influencer in den Sozialen Netzwerken hochpreisen, ermuntern sie, in Hungerstreiks zu gehen. Für Drogendealer sind sie leichte Beute, denn diese locken sie zu sich heran, machen sie abhängig von illegalen Substanzen und nutzen sie eiskalt aus. Nicht zu vergessen sind negative Erfahrungen jeglicher Art, die sie innerhalb des Familien- und Freundeskreises erleben und die in ihnen großes Leid auslösen können.

All diese Kinder und Jugendlichen benötigen professionelle Hilfe. Doch der Zahl der Betroffenen stehen in Tirol viel zu wenige Therapieplätze gegenüber. Mit der Idee des „Home Treatment“, der Betreuung durch Fachteams Zuhause, kann sich die Landespolitik zwar anfreunden, dennoch stockt sie in der Umsetzung, schlichtweg weil das Personal fehlt. Man wolle warten, bis ein Konzept vorgelegt werde.

Politik agiert mit angezogener Handbremse
Doch erfahrungsgemäß dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis solche Konzepte aus dem Hut gezaubert werden. Wertvolle Zeit verstreicht - Zeit, die einige nicht mehr haben. Eine 13-Jährige hat den Kampf gegen ihre Dämonen bereits verloren. Viele andere junge Betroffene, deren Eltern mit der „Tiroler Krone“ in Kontakt sind, stehen auf der Kippe. Es scheint, als lassen diese Schicksale die Politik kalt - wie sonst ist es zu erklären, dass hier mit angezogener Handbremse agiert wird?