Psychisch kranke Kids

„Betreuung Zuhause ist nicht möglich“

Tirol
30.01.2022 13:00

Immer mehr Kinder und Jugendliche in Tirol leiden an psychischen Problemen – ausgelöst etwa durch Corona oder Drogenkonsum. Doch es gibt nicht genug Therapieplätze. Und nun steht fest: Das „Home Treatment“, Betreuung durch Fachteams Zuhause, kann wegen Personalmangels nicht umgesetzt werden.

Im Zuge eines Dringlichkeitsantrages der NEOS im November 2021 im Tiroler Landtag sprach sich die pinke Partei für die Einführung von „Home Treatment“ aus, Betreuung direkt Zuhause. Ein Vorschlag, für dessen Umsetzung sich unter anderem bereits Kathrin Sevecke, Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hall, und die Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol seit Jahren stark machen und der konkret wie folgt aussieht:

Junge Patienten werden verstärkt in den eigenen vier Wänden von mobilen Fachteams betreut. Eine rasche und niederschwellige Betreuung ist dadurch unabhängig von einem Krankenhausbett möglich. Vorstellbare Systempartner seien für die NEOS etwa die Med Uni Innsbruck, der Psychosoziale Dienst oder die Tiroler Gesundheitssprengel.

Im Plenum wurde dieser Antrag von der Mehrheit abgeändert. Die pinke Partei hat dem zugestimmt – in der Hoffnung, dass im Sinne der Kinder und Jugendlichen endlich etwas weitergehe.

„Anfang dieses Jahres erreichte uns jedoch die Stellungnahme zu dieser Landtagsentschließung aus dem Büro der zuständigen Gesundheits-Landesrätin Annette Leja mit dem sehr bedenklichen Passus, dass man den Antrag zwar in die Realität umsetzen möchte, man aber dazu kein Personal hat“, erklärt NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer.

Steuerungsgruppe muss nun ein Konzept vorlegen
Der genaue Wortlaut dazu: „Die für die Umsetzung erforderlichen Personalressourcen an der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Krankenhaus Hall stehen nach Einschätzung der Steuerungsgruppe der Landeszielsteuerungskommission noch nicht im ausreichenden Maß zur Verfügung.“ Die weitere Beschlussfassung werde vorerst ausgesetzt, bis von der Steuerungsgruppe ein Konzept darüber vorgelegt werde, wie eine Sicherstellung der Personalressourcen erfolgen könne, ohne die Basisversorgung im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu gefährden.

„Langsam, aber sicher fragen wir uns von den NEOS schon, wie lange unsere Kinder und Jugendlichen denn noch warten müssen, bis von Seiten des Landes endlich einmal etwas unternommen wird“, findet Oberhofer dazu klare Worte.

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