Beinschab-Umfragen

Skandal-Studien offengelegt: Kurz und der Pfau

Politik
26.01.2022 16:01

Als im Zuge der Chat-Affäre rund um die ÖVP bekannt wurde, dass mutmaßlich manipulierte Meinungsumfragen veröffentlicht worden waren, hätte sich wohl niemand gedacht, wie schräg der Inhalt dieser Erhebungen wirklich ist. Nun wurde eine der Skandal-Umfragen, die per Eigendefinition „die Einstellung von Unternehmern und leitenden Angestellten zu Themen rund um die Bereiche Wirtschaft und Arbeit“ erheben hätte sollen, veröffentlicht. Und diese Unterlagen zeigen, wie sehr hier zugunsten mancher Akteure getrickst wurde ...

Der Revisionsbericht des Finanzministeriums zu den Skandal-Studien von Meinungsforscherin Sabine Beinschab zeichnete - krone.at berichtete - ein desaströses Bild. Überhöhte Rechnungen (das Gesamtvolumen betrug mehr als 1,2 Millionen Euro) und ein „hohes Maß an Unregelmäßigkeit“ wurden festgestellt - Anzeige an die Korruptionsstaatsanwaltschaft.

Brunner: Jetzt volle Transparenz
Die Aufreger-Umfragen, die zum Aufstieg von Sebastian Kurz innerhalb der Volkspartei beigetragen haben sollen, waren bisher unter Verschluss geblieben. Jetzt will Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) „für volle Transparenz sorgen“ und veröffentlichte diese nach Okay vonseiten der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auf der Website des Ministeriums.

Auszüge aus der Studie „Wirtschafts- und Budgetpolitik“:

Kurz als Pfau
In den Umfrage-Ergebnissen zeigt sich deutlich, wie ein Meinungsbild zugunsten gewisser politischer Akteure gezeichnet werden sollte, während andere in ein schlechteres Licht gerückt wurden. So werden etwa der damalige Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und auch Ex-Kanzler Christian Kern (SPÖ) laut den Antworten der Befragten als Pfaue gesehen.

Strache als Schlange
Der frühere FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wird mit einer Klapperschlange, der frühere ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner mit einem „alten Hasen“ verglichen. Außerdem wurde untersucht, welche Automarken mit Politikern und Parteien assoziiert werden. Ex-Finanzminister Hans Jörg Schelling, unter dem die Studien in Auftrag gegeben wurden, wird unter anderem mit einem „ruhigen Bären“ verglichen, Ex-NEOS-Chef Matthias Strolz mit einem Affen.

Vor Kurz‘ Rücktritt hatte es immer wieder Missstimmung zwischen der Volkspartei und der Staatsanwaltschaft gegeben. Das dürfte sich nun ändern. Wie es heißt, soll es Zusammenarbeit mit der Justiz übrigens auch beim bald beginnenden neuen U-Ausschuss vonseiten der ÖVP geben. Ein Strategiewechsel ...

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