Wegen Sanierungen

Schöckl- und Schloßbergbahn stehen lange still

Steiermark
21.01.2022 16:19

Gleich zwei steirische Bahnen, die von vielen Touristen und Einheimischen genutzt werden, stehen ab Ende Jänner für mehrere Monate still: Die Technik der Schöckl-Seilbahn, die jährlich rund 200.000 Personen auf den 1445 Meter hohen Grazer Hausberg bringt, wird umfassend erneuert. Daher werden die Gondeln bis voraussichtlich Anfang Mai nicht auf den Berg fahren. Die Schloßbergbahn wird sogar bis Mitte Juni nicht fahren, da die Unterkonstruktion saniert werden muss. Kritik an den langen Arbeiten gibt es von der ÖVP.

Schon bisher gab es zweimal pro Jahr eine Revision der Schöckl-Seilbahn, die teils mehrere Wochen in Anspruch nahm. Seit 1995 ist das aktuelle System in Betrieb und kann pro Stunde bis zu 1000 Personen befördern. Die 2087 Meter lange Strecke von der Talstation bis zur Bergstation wird in unter sieben Minuten bewältigt. Zuletzt kam es aber immer wieder zu Ausfällen, die auf die teilweise über 25 Jahre alten Komponenten zurückzuführen sind, hieß es am Freitag seitens der Holding Graz.

Schöckl: Künftig nur noch eine Revision pro Jahr
Vorstand Mark Perz: „Die Seilbahn hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem Magneten für Ausflügler entwickelt. Um die Anlage auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, müssen im Bereich der Elektronik gewisse Teile erneuert werden.“ Ab Ende Jänner werde daher die Frühjahrsrevision für die Erneuerung der E-Steuerung genutzt. „Dabei werden die eingebauten Elektrokomponenten wie Gleichstrommotor, Stromrichter, die Steuerung für die Haupt- und Hilfsbetriebe sowie sämtliche Schalt- und Überwachungseinrichtungen getauscht.“ Darum steht die Bahn bis Anfang Mai still. Danach soll übrigens nur mehr einmal pro Jahr eine Revision fällig sein.

Trassen-Sanierung längst überfällig
Ab Ende Jänner wird auch bei der Schloßbergbahn die längst überfällige Sanierung der Trasse in Angriff genommen. Vor der Corona-Pandemie haben mehr als 500.000 Fahrgäste pro Jahr die Bahn genutzt. Sie ist seit 1894 in Betrieb. „Aufgrund der Belastung und Witterungseinflüsse müssen wir nach Jahrzehnten die Oberfläche der Unterkonstruktion neu beschichten. Nach dem Abtragen der alten Beschichtung werden die schadhaften Betonstellen mittels Sanierungsmörtel ausgebessert. Danach erfolgt ein Grundanstrich auf dem eine mehrschichtige Kunststoffabdichtung aufgebracht wird“, erklärte Freizeit Graz-Geschäftsführer Michael Krainer.

Die Arbeiten an der Schloßbergbahn werden wohl bis Mitte Juni dauern. Währenddessen stehe wie immer der Schloßberglift zur Verfügung. Weiters wird für Personen mit einer Mobilitätseinschränkung ein Shuttle-Dienst zwischen der Schloßberglift-Bergstation und dem Restaurant Schlossberg eingerichtet.

ÖVP schießt scharf gegen KPÖ-Stadrat
Für einen heftigen politischen Rundumschlag nutzt die ÖVP diese Revisionen. Gemeinderat Markus Huber nimmt den neuen KPÖ-Stadtrat Manfred Eber ins Visier und wirft ihm „schwere Fehlplanung zulasten der Grazerinnen und Grazer vor“. Gleichzeitig die meistbesuchten Ausflugs- und Erholungsziele der Stadt „für unsagbare sechs Monate stillzulegen“, sei ein „denkbar schlechtes Signal“. 

Huber schreibt von „Plan- wie Empathielosigkeit“ bei Eber und verlangt von ihm, dass Besitzer einer Holding-Linien-Jahreskarte eine Entschädigung für die Unbenutzbarkeit der Schloßbergbahn erhalten. „Es bleibt enttäuschend, dass die Links-Koalition ihrer Linie des Absagens nun auch noch um das Zusperren erweitert.“

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