Mehr als neun Jahre verbrachte der gebürtige Wiener bereits hinter Gittern – unter anderem deshalb, weil er über 30 Kilogramm Cannabis aus den Niederlanden nach Österreich schmuggeln wollte. Doch seit mehr als zehn Jahren hatte sich der Mann nichts mehr zuschulden kommen lassen. Bis er 2019 damit anfing, in einem alten Haus im Bezirk Güssing eine Hanfplantage aufzuziehen. Den Strom dafür zweigte er illegal von einem Verteiler der Energie Burgenland ab. Zunächst unbehelligt, flog der heute 66-Jährige im Zuge einer groß angelegten Anti-Drogen-Operation in Wien auf.
Ich hab’ einfach keinen grünen Daumen. Ich bin zu potschert dafür. Der Großteil meiner Zucht ist einfach nichts geworden.
Der Angeklagte vor Gericht
Peilsender und Telefonüberwachung
„Durch Telefonüberwachungen kamen wir auf ihn“, schildert ein Fahnder als Zeuge beim Prozess in Eisenstadt. Sogar ein Peilsender wurde am Wagen des Verdächtigen angebracht. Schließlich kam es zur Hausdurchsuchung und die Ermittler entdeckten jede Menge Cannabis, einen großen Teil davon allerdings in Mülltonnen. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt klagte den Frühpensionisten wegen der Produktion von 36 Kilogramm an, dehnte die Anklage später sogar auf 72 Kilogramm aus.
Die Ausrüstung, die Sie verwendet haben, war hochprofessionell.
Die Richterin in der Verhandlung
Der Beschuldigte selbst versuchte, das zu relativieren: „Es waren nur zwei Kilo brauchbar. Ich hab’ nichts davon verkauft.“ Das überzeugte den Senat nicht. Deshalb will das Gericht nun Einsicht in die Konten des Mannes nehmen. Außerdem sollen die Cannabispflanzen in den Mülltonnen von einem Gutachter untersucht werden – vertagt.
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