4500 protestierten

Tausende Demonstranten und viele Beweggründe

Salzburg
13.12.2021 07:00

Es dürfte eine der größten Demonstrationen gewesen sein, die die Salzburger Innenstadt in den vergangenen Jahren gesehen hat. Knapp 5000 Menschen folgten dem Aufruf von FPÖ und MFG und fanden sich zu einer Kundgebung ein. Bemerkenswert: die Beweg- und Hintergründe jener, die am gestrigen Sonntag demonstrierten.

Es war kurz nach 13 Uhr, als sich die Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek am Sonntag auf die Bühne am Rande des Christkindlmarktes schwang. Bevor sie zum verbalen Rundumschlag gegen Medien, Bundesregierung und Pandemiemanagement ansetzte, drang noch „Born Free“ von Kidrock aus den Boxen der Musikanlage. Und um genau das ging es auch in ihrer Rede: um die „Freiheit“. Den Geschmack vieler, die an diesem Sonntagnachmittag erschienen waren, um ihrem Ärger Luft zu machen, dürfte sie damit getroffen haben. Was die 29-jährige Landtagsabgeordnete zu sagen hatte, ging nur selten unter „Lügenpresse“- und „Wir sind das Volk!“-Rufen aus der Menge unter. Für Svazek hagelte es Applaus – nicht nur von eingefleischten Freiheitlichen.

Angst um „die Kinder“ und die „Freiheit“
„Ich bin da, weil ich nicht will, dass an den Kindern experimentiert wird“, erzählte Silke Krebs, die mit ihrer 10-jährigen Tochter zur Kundgebung erschienen war. Ein Mann aus Bad Hofgastein erklärte: „Wenn wir jetzt nicht um die Freiheit und die Grundrechte kämpfen, sind sie für immer verloren.“ Währenddessen beobachteten unbeteiligte Salzburger das Spektakel argwöhnisch. „Lauter Narrische“, rutschte es einer Dame heraus, als sie nach dem Kirchgang an der gut besuchten Kundgebung vorbeikam.

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„Die Kinder sind die, die es ausbaden müssen. Wir lassen unsere Kinder sicher nicht mit diesem Impfstoff impfen – deswegen sind wir hier.“

Familienvater Dominik Moser kam mit seinen kleinen Söhnen

Ein Anliegen, das zusammenschweißt
Die Frage nach ihrer Motivation wurde von den Demonstranten, die wir gefragt haben, höchst unterschiedlich beantwortet. Genauso verschieden waren auch die Hintergründe der Menschen. Hackler neben Akademikern, Alleinerziehende neben Familien, Senioren neben Teenagern. Einig sind sich aber alle in einem Punkt: Sie fühlen sich und ihre Ansichten nicht repräsentiert.

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Niemals werde ich mich impfen lassen. Egal was die Konsequenzen sind. Sogar wenn man mich einsperrt, lasse ich mich nicht dazu zwingen.

Bernhard S. demonstrierte am Samstag schon in Wien

Und so setzte sich um 14 Uhr ein gut 800 Meter langer Demonstrationszug in Bewegung. Es blieb friedlich.

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