Angst vor Verhaftung

Impfnachweis gefälscht: Mann tötet Frau und Kinder

Ausland
07.12.2021 16:40

Im Fall von fünf Toten, die vor wenigen Tagen in Königs Wusterhausen im deutschen Bundesland Brandenburg gefunden wurden, treten nun erschütternde Details zutage: Der Abschiedsbrief des Familienvaters deutet auf Sorgen vor einer Verhaftung wegen eines gefälschten Corona-Impfzertifikats hin. Der 40-Jährige soll laut Justizangaben befürchtet haben, dass man ihm und seiner Frau die Kinder wegenehmen werde. Aus diesem Motiv heraus dürfte er seine Familie getötet und dann sich selbst das Leben genommen haben.

Der Brief, den Ermittler im Haus der Familie gefunden hatten, liegt der Staatsanwaltschaft Cottbus vor. Demnach hatte der Mann ein Impfzertifikat für seine Frau fälschen lassen, und ihr Arbeitgeber hatte dies erfahren. Nun hatte das Paar Angst vor einer Verhaftung und dem Verlust der Kinder, wie Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Weitere Details wollte er nicht nennen.

Laut Ermittlern soll der Mann seine Frau, ebenfalls 40 Jahre alt, und seine drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren getötet haben. Der Mann habe nach der Tat Suizid begangen, ergaben erste Ermittlungen, über die Polizei und Staatsanwaltschaft Cottbus am Montag informiert hatten. Auch der gefundene Abschiedsbrief weise auf den 40-Jährigen als Täter hin.

Passant hörte Schuss
Zudem fanden Ermittler eine Schusswaffe in dem Haus Im Ortsteil Senzig der Stadt Königs Wusterhausen. Ein Anrainer hatte am Samstagabend berichtet, einige Tage zuvor einen Schuss gehört zu haben - sein Haus befindet sich wenige Häuser vom Ort des Verbrechens entfernt.

Bis zu ein Jahr Haft für gefälschten Impfnachweis
Die Gesetzgebung zum Anfertigen oder Vorlegen eines gefälschten Impfnachweises ist vor zwei Wochen in Deutschland verschärft worden. Seitdem ist der „Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse“ allgemein strafbar. Der entsprechende Paragraf des Strafgesetzbuchs sieht dafür eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr vor.

Auf Grundlage der Gesetzesänderung muss man nun auch als Privatperson mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, wenn man einen Impfnachweis fälscht. Das war zuvor eine juristische Grauzone. Das Fälschen kann ebenfalls mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft werden.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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