Hamilton war nach dem 15. GP-Triumph seiner Karriere "einfach überwältigt". "Wir haben uns schon im Qualifying für die richtige Strategie entschieden, indem wir uns einen Satz weiche Reifen für das Rennen aufgehoben haben. Das war eines der besten Rennen, bei dem ich je dabei war. Ich musste viele Autos überholen und dabei auch ständig auf die Reifen aufpassen. Das ist mir gut gelungen. Dazu hat mir mein Team das bestmögliche Auto bereitgestellt", betonte der Ex-Weltmeister.
Bange Momente vor dem Start
Dabei hatte es für ihn zu Beginn ganz schlecht ausgesehen, hatte sein Team doch bis zuletzt an seinem Wagen gearbeitet und es gerade noch geschafft, Hamiltons Boliden auf die Startaufstellung zu bekommen. "Ich bin im Auto gesessen, und es ist plötzlich nicht angesprungen", beschrieb der Brite die bangen Momente kurz vor dem Start. "Deshalb musste die ganze Abdeckung runtergenommen werden, aber zum Glück ist mein Team noch rechtzeitig fertig geworden."
"Pole"-Mann Vettel, der zuletzt vier Rennen en suite für sich entschieden hatte, verlor gleich am Start zwei Positionen, denn die beiden McLaren von Jenson Button, der am Ende Vierter wurde, und Hamilton zogen am Red Bull des 23-Jährigen vorbei. Unmittelbar vor seinem ersten Reifenstopp überholte Vettel aber Hamilton und in der Box dann auch noch Button, der für eine kuriose Szene sorgte. Der Engländer hatte nämlich unmittelbar vor dem Deutschen zunächst dessen Red-Bull-Box aufgesucht.
Zu diesem Zeitpunkt führte der schließlich fünftplatzierte Deutsche Nico Rosberg, der bewies, dass Mercedes einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht hat. Vettels Hauptgegner um den Sieg war jedoch Hamilton, der im Gegensatz zum Titelverteidiger ein fehlerfreies Rennen fuhr. Der Red-Bull-Star hatte nämlich nach dem verpatzten Start wieder einmal mit KERS-Problemen zu kämpfen, und neben dem Energierückgewinnungssystem funktionierte auch der Boxen-Funk nicht einwandfrei.
Falsche Strategie kostet Vettel Sieg
Dazu setzte sein Team auch noch auf die letztlich falsche Zwei-Stopp-Strategie, während Hamilton ebenso wie Webber, Button und Rosberg dreimal die Reifen wechselte. Deshalb war es für den Engländer ein Leichtes, in Runde 52 die Spitze zu übernehmen. "Durch meine kaputten Reifen war ich am Ende im Nachteil, deshalb ist er so einfach an mir vorbeigekommen", erklärte Vettel zur rennentscheidenden Szene.
Der Champion verpasste damit nach seinen Siegen in Australien und Malaysia den angepeilten Sieg-Hattrick zu Saisonbeginn. "Wir haben heute einige Fehler gemacht, sind aber trotzdem noch immer Zweiter geworden. Wir müssen aus diesen Fehlern lernen. Alles in allem waren die ersten drei Rennen in Übersee aber sehr gut", zog Vettel ein positives Resümee vor der nun dreiwöchigen Rennpause bis zum Europa-Auftakt am 8. Mai in der Türkei.
23 von 24 Boliden im Ziel
Überraschend: 23 der 24 gestarteten Boliden sahen das Ziel, nur der Spanier Jaime Alguersari musste seinen Toro Rosso bereits nach neun Runden abstellen, nachdem er - kurz nach dem Boxenstopp - rechts hinten ein Rad verloren hatte.
Wegen dieses gefährlichen Zwischenfalls ist das Red-Bull-Schwesterteam nach dem Rennen mit einer 10.000-Euro-Strafe belegt worden. Für die Renn-Stewards lag beim Verlust des Rades ein klarer Verstoß gegen das Sport-Regulativ vor, weil das italienische Team den Boliden in einem "unsicheren" Zustand zurück auf den Shanghai International Circuit geschickt hatte.
Das Ergebnis:
Rang | Fahrer | Team | Rückstand |
1. | Lewis Hamilton | McLaren | |
2. | Sebastian Vettel | Red Bull | +5,1 Sekunden |
3. | Mark Webber | Red Bull | +7,5 |
4. | Jenson Button | McLaren | +10,0 |
5. | Nico Rosberg | Mercedes | +13,4 |
6. | Felipe Massa | Ferrari | +15,8 |
7. | Fernando Alonso | Ferrari | +30,6 |
8. | Michael Schumacher | Mercedes | +31,0 |
9. | Witaly Petrow | Renault | +57,4 |
10. | Kamui Kobayashi | Sauber | +63,2 |
11. | Paul di Resta | Force India | +1:08,7 Minuten |
12. | Nick Heidfeld | Renault | +1:12,7 |
13. | Rubens Barrichello | Williams | +1:30,1 |
14. | Sebastien Buemi | Toro Rosso | +1:30,6 |
15. | Adrian Sutil | Force India | +1 Runde |
16. | Heikki Kovalainen | Lotus | +1 Runde |
17. | Sergio Perez | Sauber | +1 Runde |
18. | Pastor Maldonado | Williams | +1 Runde |
19. | Jarno Trulli | Lotus | +1 Runde |
20. | Jerome d'Ambrosio | Virgin | +2 Runden |
21. | Timo Glock | Virgin | +2 Runden |
22. | Vitantonio Liuzzi | HRT | +2 Runden |
23. | Narain Karthikeyan | HRT | +2 Runden |
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