Nach Mega-Insolvenz

Die Schoko-Fabrik lockt nur wenige Naschkatzen an

Salzburg
02.12.2021 10:00
Mirabell-Mozartkugeln, Bobby-Riegel oder auch Maria-Theresia-Pralinen? Die werden von der insolventen Salzburg Schokolade vorerst weiter hergestellt: Noch bis 13. Dezember wird produziert, wie es danach weitergeht, ist unklar. Große Mitbewerber und Konkurrenten halten sich zur möglichen Übernahme bedeckt.

Die Mega-Pleite der Salzburg Schokolade GmbH ist um eine Facette reicher. Masseverwalter Johannes Hirtzberger lässt vorerst bis zum 13. Dezember – dem Tag, an dem die Berichtstagsatzung am Landesgericht Salzburg stattfindet – weiter produzieren. Wie es danach weitergeht, ist unklar. Möglich wäre, dass die Grödiger auch einen Investor an Bord holen und einen Neustart wagen – wie berichtet, brachten coronabedingte Umsatzrückgänge und stark steigende Rohstoffpreise den Betrieb in Schieflage.

Der US-Süßwarenriese Mondelez will eine mögliche Übernahme nicht kommentieren – laut eigenen Angaben stellten die Grödiger 90 Millionen Stück Mirabell „Echte Salzburger Mozartkugel“ für den Konzern her. „Wir treten mit dem Unternehmen Salzburg Schokolade in den Austausch und werden die nächsten Schritte evaluieren“, heißt es auf Anfrage. Mitbewerber wie Ferrero oder auch Nestle antworteten auf die Anfragen nicht.

Für Bernhard Paff, Geschäftsführer der Reber Confiserie in Bad Reichenhall, kommt eine Übernahme nicht in Frage – die Bayern gelten als Marktführer in Deutschland. Er glaubt, dass sich die Grödiger neu aufstellen werden. „Wir stellen uns dem Wettbewerb und haben ganz andere Konzepte. Wir sind internationaler ausgerichtet“, sagt Pfaff. Reber habe in der Krise zweistellige Zuwachsraten erzielt, vor allem wegen neuer Kugelvariationen.

Zotter und Reber wollen Betrieb nicht übernehmen
„Der österreichische Markt ist schwierig, weil er von Touristen abhängig ist“, sagt Pfaff. Bei den Deutschen seien die Kugeln hingegen fix im Schokokonsum verankert. Ähnlich sieht es auch der steirische Schokopapst Josef Zotter. Er kann die Lage, in der sich die Salzburg Schokolade befindet, „gut nachfühlen“. 1996 hatte der Steirer das „gleiche Problem“, aus dem sich der Betrieb „ganz gut herausgewurstelt“ hat. Er habe aber kein Interesse, einen anderen Schokoladenbetrieb zu übernehmen. „Unserem Unternehmen geht es im Moment zwar recht gut, wir arbeiten im hochwertigen Bean to Bar Schokosegment und konnten uns die letzten Jahre gut entwickeln. Das Unternehmen mit derzeit etwa 220 Mitarbeitern hat eine ideale Größe erreicht“, erklärt Zotter.

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