Während die Steiermark weiter die höchste Todesrate in Relation zur Bevölkerung verzeichnet, gingen am Mittwoch mehr als 1000 Gegner der Corona-Maßnahmen in Graz auf die Straße. Sie versammelten sich im und um den Landhaushof. Mit Pfeifen, Sprechchören und wehenden Fahnen demonstrierten sie einmal mehr gegen die Regierung und die Impfpflicht. Und legten danach rasch die Innenstadt lahm. Das Rathaus musste sogar von der Polizei abgeriegelt werden.
Um 13 Uhr begann noch alles ganz harmlos. Einige wenige Demonstranten skandierten friedlich im Grazer Landhaushof. Doch innerhalb von einer Stunde schwoll das Ganze zu einer großen Menge an Protestierenden an. Dicht aneinandergedrängt, viele ohne Mundschutz. Rasch wurde der Platz zu eng, Hunderte Menschen standen in der Herrengasse an, um noch an der Kundgebung teilzunehmen.
Zusätzliche Polizei musste angefordert werden, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Die Exekutive spricht von bis zu 1500 Teilnehmern zu Spitzenzeiten. Der Demonstrationszug setzte sich in Bewegung, es ging zum Grieskai, dann wieder zurück in die Innenstadt, vor die Grazer Burg, wieder zurück zum Hauptplatz, weiter über Opernring und Glacis. Um 16 Uhr war der verbliebene Teil der Teilnehmer - etwa 150 und 200 Personen - am Parkring angekommen.
Keine Ausschreitungen
„Es verlief bisher alles friedlich“, sagt Polizeisprecher Fritz Grundnig zur „Krone“. Es wird aber zahlreiche Anzeigen wegen fehlendem Mund-Nasen-Schutz und fehlendem Mindestabstand geben. Da nur eine stationäre Kundgebung angemeldet war, kann auch der Marsch noch Folgen für die Veranstalter haben.
Nachdem die Straßenbahnen für mehrere Stunden nicht mehr durch die Herrengasse fahren konnten, wurde der Ersatzverkehr inzwischen (16.30 Uhr) wieder eingestellt und die Bims verkehren wieder - allerdings kommt es noch immer zu Verzögerungen.
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