Da nicht mehr genügend Zeit blieb, die Raumstation durch ein Ausweichmanöver aus der Gefahrenzone zu bringen, wurden bereits Pläne geschmiedet, die zurzeit dreiköpfige Crew in die angedockte russischen "Sojus"-Raumkapsel TMA-20 (Bild) - diese hatte sie im Dezember zur ISS gebracht - in Sicherheit zu bringen, teilte die NASA mit.
Nach mehrstündiger Beobachtung des Weltraummülls, der sich bis auf sechs Kilometer der Raumstation näherte, konnte die Kontrollstation in Houston (Texas) am Nachmittag (Ortszeit) allerdings Entwarnung geben. Bereits Ende Oktober vergangenen Jahres hatte die ISS ihre Position um rund einen halben Kilometer verändert, um eine Kollision mit einem Stück Weltraumschrott zu vermeiden.
Müll im All gefährdet die Raumfahrt
Rund 150 Millionen Trümmerteile, jedes mindestens einen Millimeter groß, rasen als Weltraumschrott um die Erde - und es werden immer mehr. Für Satelliten und bemannte Raumfahrzeugen wird die Gefahr von Kollisionen immer größer. Viele der rund 900 aktiven Satelliten im All und auch die ISS müssen schon heute immer wieder Ausweichmanöver wegen nahender Trümmerteile fliegen. Bisher sind vermutlich vier Satelliten von Schrott im All getroffen und zerstört worden.
Gefährlich für die Raumfahrt sind vor allem die rund 600.000 Schrottteile, die größer als ein Zentimeter sind. Sie können bei einem Tempo von zehn Kilometern pro Sekunde jede noch so dicke Schutzwand zerschlagen. Kleinere Teilchen können Satelliten immerhin beschädigen. Schon heute sind praktisch alle Satelliten im All von Einschlägen übersät.
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