Nach vier Monaten

Drittstich in Ausnahmefällen schon früher möglich

Österreich
05.11.2021 10:07

Die Corona-Auffrischungsimpfung („dritter Stich“) kann in begründeten Ausnahmefällen bereits früher als sechs Monate nach dem Zweitstich erfolgen - nämlich bereits nach vier Monaten. Zu den Ausnahmen zählt etwa eine zweimalige Impfung mit AstraZeneca, der Antritt einer längeren Reise oder besonders hohes Expositionsrisiko.

„Eine Unterschreitung des empfohlenen Impfintervalls von sechs Monaten ist in begründeten Ausnahmefällen sinnvoll und kann nach entsprechender Aufklärung und Dokumentation erfolgen“, heißt es in den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG). Doch werden AstraZeneca-Geimpften wirklich frühere Termine vorgeschlagen? Die „Krone“ hat am Freitag Vormittag den Auffrischungsrechner der Stadt Wien getestet, hier bekam man immer noch frühestens nach 6 Monaten einen Termin vorgeschlagen. 

Nachlassender Impfschutz als Grund
Das Gremium hatte am Dienstag die dritte Corona-Impfung schon sechs Monate nach dem Zweitstich für alle Personen über 18 Jahren freigegeben. Begründet wurde das mit dem nachlassenden Impfschutz. Bis dahin war die Impfung für die allgemeine Bevölkerung erst neun Monate nach dem Zweitstich empfohlen. Am Freitag wurden in Österreich 9388 Neuinfektionen mit dem Coronavirus vermeldet - und somit ein Jahreshoch erreicht.

Nur für Ältere ab 65 Jahren, Alters- und Pflegeheimbewohner, Risikopatienten oder mit zwei Dosen AstraZeneca Geimpfte sowie bestimmte Berufsgruppen mit hohem Ansteckungsrisiko (medizinisches Personal, Pädagogen) war die Auffrischung auch schon davor ab dem sechsten Monat freigegeben. Für diese Personengruppe ist es nun „dringend empfohlen“, den Drittstich möglichst ab dem sechsten Monat vorzunehmen. Eine Unterschreitung des Intervalls unter 120 Tagen (vier Monate) wird laut der Covid-Maßnahmenverordnung aber nicht als dritte Impfung gewertet.

Moderna nur für Über-30-Jährige
Prinzipiell sind laut den Empfehlungen für die dritte Impfung mRNA-Impfstoffe einzusetzen. Dabei soll bevorzugt „der gleiche Impfstoff wie für die vorhergehenden Immunisierungen eingesetzt werden (homologes Impfschema)“. Das Vakzin von Moderna soll aber nur für Über-30-Jährige zur Auffrischung verwendet werden. Für alle Jüngeren wird empfohlen, zur Auffrischung Pfizer/Biontech zu verwenden. Grund dafür ist eine „vorläufige Unsicherheit in Bezug auf ein erhöhtes Risiko einer Myokarditis oder Perikarditis nach Spikevax-Impfung“ bei jüngeren Personen.

Auffrischung wohl auch bei Johnson & Johnson nötig
Personen, die mit dem Vakzin Johnson & Johnson einmalig geimpft wurden, sollen eine weitere Impfung im Mindestabstand von 28 Tagen erhalten, dabei soll vorzugsweise Pfizer/Biontech bzw. bei Über-30-Jährigen auch Moderna verwendet werden. Es kann jedoch auch erneut Johnson & Johnson verwendet werden. Der Impfstoff war ursprünglich so konzipiert, dass nur ein Stich notwendig sein sollte. Der Impfschutz hat aber den Experten zufolge zu schnell stark nachgelassen.

Auch wird in den Empfehlungen aufgeführt, dass es nicht notwendig ist, ein Intervall zu anderen Impfungen einzuhalten. „Die gleichzeitige Verabreichung von Covid-19-Impfstoffen mit anderen Lebend- oder Totimpfstoffen (inkl. Influenza-Impfstoffen) ist möglich und sinnvoll.“ Vor und nach (planbaren) Operationen soll ein Mindestabstand von 14 Tagen zur Impfung eingehalten werden.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele