Proteste eskalierten
Pfefferspray, Schlagstöcke: Jagdszenen bei Tesla
Die Proteste gegen den Autobauer Tesla in Grünheide nahe der deutschen Hauptstadt Berlin haben sich am Freitag verschärft. Während eines Demonstrationszugs versuchten Hunderte linksradikale Aktivisten, das Firmengelände zu stürmen. Es kam zu wilden Zusammenstößen mit der Polizei.
Die Aktivisten überwanden einen Wildzaun am Rand der Teslafabrik. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Auch Wasserwerfer und ein Räumpanzer standen bereit.
Immer wieder kam es zu Zusammenstößen mit den Beamten. Die Polizisten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein.
Eine Verletzte
Mindestens eine Frau wurde bei den Protestaktionen rund um das Werksgelände verletzt. Ob es auch aufseiten der Polizei Verletzte gab, blieb zunächst unklar. Mehrere Menschen wurden an Ort und Stelle medizinisch behandelt.
Aktivisten beklagten Vorgehen der Polizei
Am Nachmittag beruhigte sich die Lage vorerst. Eine große Zahl der Aktivisten habe den Rückweg auf der Landstraße ins Protestcamp angetreten, sagte ein Polizeisprecher. Dabei kam es einem dpa-Reporter zufolge erneut zu Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften und zu vereinzelten Festsetzungen. Eine Sprecherin sowie ein Sprecher verschiedener beteiligter Protestgruppen kritisierten ein „unverhältnismäßig rabiates“ Vorgehen der Polizei.
70 Aktivisten blockierten Fahrbahn
Am Rande der Demonstrationszüge zum Gelände gab es auch eine Sitzblockade auf der Landstraße 23 in der Nähe des Werks. Rund 70 Personen blockierten dort die Fahrbahn sowie die Abfahrt der Autobahn A10, teilte die Polizei mit. Einige Aktivistinnen und Aktivisten klebten sich auf der Straße fest, andere legten Baumstämme als Hindernisse auf die Straße.
Die Polizei hatte versuchte, das Gelände des einzigen Tesla-Werks in Europa abzuschirmen, mehrere Autobahnausfahrten waren gesperrt. Auch die Bahnstrecke zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder war zwischenzeitlich unterbrochen.
Protest gegen Erweiterung des Tesla-Geländes
Ausgangspunkt der Proteste war das in der Nähe des Autowerks in Grünheide errichtete Protestcamp. Dort harren Aktivistinnen seit Ende Februar auch in Baumhäusern aus, um gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Geländes und die Rodung von Wald zu protestieren. Die Polizei will erreichen, dass die Baumhäuser abgebaut werden. Derzeit läuft deshalb noch ein Rechtsstreit. Seit Mittwoch haben die Tesla-Gegner zu Aktionstagen gegen den Autobauer aufgerufen. Mit weiteren Aktionen der Demonstranten rund um das Tesla-Werk ist auch am Wochenende zu rechnen.
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