„Im August waren in Niederösterreich 520 Dienstposten im Pflegebereich nicht besetzt“, sieht Markus Wieser den Pflegenotstand in Niederösterreich bereits erreicht. Verschärft werde die Situation durch offene Urlaubs- sowie Zeitausgleichstage in den Spitälern und Pflegezentren, so der Arbeiterkammer-Präsident: „Das summiert sich – Stand Ende Juni 2021 – bereits auf vier Millionen Stunden!“
Wieser warnt vor Versorgungsproblemen durch Personalengpässe. Er fordert das Land NÖ auf, den „Runden Tisch zur Pflege“ rasch fortzusetzen. Denn immer mehr langjährige Pflegekräfte drängen laut Betriebsräten aus dem Job: „Dabei würden sie oft sogar auf Zigtausende Euro Abfertigung verzichten“, schildern Berater der Arbeiterkammer.
450.000 Überstunden
Bei der Landesgesundheitsagentur sieht man die Situation freilich nicht so dramatisch. Corona-bedingt hätten sich zwar 450.000 Überstunden in Spitälern und 122.000 in Pflegeheimen angesammelt. Doch diese würden zumeist ausbezahlt. Von den im Juni offenen Urlaubstagen sei ein Teil sicher noch im Sommer abgebaut worden. Ein Sprecher rechnet vor: „Wenn also jeder unserer 27.000 Mitarbeiter knapp zwölf Tage Urlaub ins nächste Jahr mitnimmt, liegt das durchaus im langjährigen Schnitt.“
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