„Mach deinen Job zum Abenteuer“, steht auf den Plakaten, die auch für einen Action-Film werben könnten und im 3. Stock der Zentrale der Wirtschaftskammer Oberösterreich in Linz hängen. Lkw-Fahrer sind darauf abgebildet, um die Werbetrommel für ihre Branche zu rütteln. Denn: Viele Fahrersitze sind mittlerweile leer.
Leere Regale in den Supermärkten, kein Treibstoff an den Tankstellen - für Chaos sorgte zuletzt das Fehlen von 100.000 Lkw-Fahrern in Großbritannien. Auch in Deutschland wird bereits über einen „Versorgungskollaps“ spekuliert. Und in Österreich? „Die Entwicklung ist drastisch, wir haben eine Pensionierungswelle vor uns und es kommt sehr wenig nach“, sagt Wolfgang Schneckenreither, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Oberösterreich.
In Österreich fehlen derzeit 6000 bis 8000 Lkw-Fahrer. „Konservativ gerechnet“, sagt Christian Strasser. Wo der Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr abseits des allgemeinen Personalmangels die Gründe für die wachsende Zahl an leeren Fahrersitzen sieht? „Die Wertschätzung in der Gesellschaft fehlt.“ Dazu kommen höhere Einstiegshürden wie etwa der Führerschein und eine Berufskraftfahrerausbildung. In Wien und Salzburg wird Letztere vom Arbeitsmarktservice finanziert. In Oberösterreich wird der Lkw-Führerschein für Jobsuchende vom AMS finanziert, wenn diese eine Einstellungszusage haben.
Die zuletzt präsentierte Klimasteuer macht die Transportbranche unrund. „Es braucht auch eine Entlastung für den finanziellen Wirtschaftsverkehr, sonst sind wir international nicht mehr wettbewerbsfähig“, so Schneckenreither.
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