Lange sparte die Tochter einer Familie aus Reutte in Tirol für ihren großen Wunsch: ein gesundes Reitpferd. Leider fiel die Familie auf die Betrugsmasche eines heimischen Pferdehändlers herein, der ihnen die chronisch kranke und nicht reitbare „Mädi“ verkaufte. Einzige Lösung: Die Warmblutstute ist nun in der Obhut der „Pferdeklappe“ des Österreichischen Tierschutzvereines.
Via Facebook stieß die Familie auf das neunjährige vermeintliche Traumpferd. Auch der Proberitt in einem Gestüt in Oberösterreich ließ vorerst keine Zweifel an der Gesundheit von „Mädi“ aufkommen. „Wir schlossen den Kaufvertrag daher ab. Leider mussten wir gleich nach ihrem Einzug feststellen, dass ihr gesundheitlicher Zustand sehr schlecht ist“, erzählt die Käuferin.
Der Tierarzt vermutet, dass ihr beim Proberitt Schmerzmittel gespritzt wurden.
Die Käuferin
Nach Untersuchungen lautete der Tierarzt-Befund: Arthrose im Anfangsstadium, Fehlstellung des Beckens sowie gesundheitliche Probleme im Rücken und an den Beinen. „Mit diesem Befund ist ,Mädi’ natürlich nicht reitbar. Der Tierarzt vermutet, dass ihr beim Proberitt Schmerzmittel gespritzt wurden“, berichtet die schockierte Tirolerin.
Nicht mehr zurück zum Verkäufer
Der Verkäufer bot zwar einen Tausch an, doch die Familie wollte das Pferd nicht mehr in dessen Obhut wissen. Der Umgang mit der kranken „Mädi“ hätte die neuen Besitzer aber überfordert - und so kontaktierte man den Österreichischen Tierschutzverein in Reutte mit Geschäftsführerin Eva Malle. Deren „Pferdeklappe“ gibt solchen Tieren eine Chance.
Vor allem bei vermeintlichen Schnäppchen im Internet sollten die Alarmglocken schrillen.
Eva Malle und Ingrid Schätzle
„Das Pferd hat bereits Anschluss an die dortige Herde gefunden“, freuen sich Malle und Hofleiterin Ingrid Schätzle. Beide warnen, dass dies kein Einzelfall sei: „Vor allem bei vermeintlichen Schnäppchen im Internet sollten die Alarmglocken schrillen.“
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