Haslauer, Stelzer, ...

ÖVP denkt über neue Kanzlerkandidaten nach

Politik
09.10.2021 11:06

Nachdem die Grünen eine Weiterführung der Koalition unter einem Bundeskanzler Sebastian Kurz ausgeschlossen haben, denkt man in der ÖVP schon über ein Szenario ohne Kurz nach - und sucht geeignete Kanzlerkandidaten.

Viele samt der türkisen Führungsspitze hat Werner Kogler am Donnerstag kalt erwischt: Vom Obergrünen hatten sie nicht erwartet, dass er die Handlungsfähigkeit von Bundeskanzler Sebastian Kurz infrage stellen würde. So begann man sich den Kopf zu zerbrechen, ob und wenn ja, wie Kogler mit seiner Truppe wieder zu Sebastian Kurz und dessen Mannschaft zurückfinden könnte.

Freitag früh aber setzte die grüne Spitze in wuchtiger Deutlichkeit nach, als Klubchefin Sigrid Maurer neben dem zustimmenden Werner Kogler die ÖVP aufforderte, „eine untadelige Person zu nominieren, die diese Regierung weiterführen kann“. Damit war klar: Die Grünen haben den Ball, den ihnen die Türkisen am Vortag zugeworfen hatten - sie hätten jetzt die Verantwortung - aufgenommen. Und sich die Tür zurück zu Kurz zugemauert.

Genieblitz gefordert
Wie kann Sebastian Kurz die Vertrauensabstimmung am Dienstag ohne die Grünen überstehen? Dafür fehlt den meisten Beobachtern die Fantasie. Und doch rätselt man, ob der als glänzender Stratege bekannte ÖVP-Chef nicht doch noch mit einem Genieblitz seinen Platz an der Regierungsspitze retten könnte.

„Stich ins Herz“
In seiner Partei werden unterdessen die Stimmen lauter, sich auch ein Szenario ohne Kurz zurechtzulegen. Man verteidigt zwar den Parteichef, der die ÖVP in ungeahnt lichte Höhen hievte und sieht das Verhalten der Grünen wörtlich als „Stich ins Herz“. Andererseits möchte man sich auch nur äußerst ungern aus der Regierung verbannen lassen.

Drei Kanzlerkandidaten
So denkt man fieberhaft über Kanzlerkandidaten nach. Am häufigsten genannt werden die drei Landeshauptleute Haslauer (Salzburg), Stelzer (Oberösterreich) und Schützenhöfer. Der Steirer gilt aber als bald 70-Jähriger (doppelt so alt wie Kurz!) als unwahrscheinlich. Die beiden anderen? Unspektakulär! Aber gerade das, meinen Insider, könnte nach dem spektakulären Kurz gefragt sein. Nachsatz: „Aber wir wissen, dass wir ohne Kurz sicher keine 30 Prozent erreichen können.“

Respektloser Ton
Die Kurz-Unterstützungsmauer beginnt freilich nicht nur ob der Angst vor dem Rauswurf der ÖVP aus der Regierung zu bröckeln. Verstimmt zeigen sich viele vor allem über den Ton, der in den bekannt gewordenen Chats „gepflegt“ wurde. Wie man da miteinander, aber vor allem über Parteifreunde ätzt, das hinterlässt tiefe Kratzer. Darauf nahm ja Freitagabend sogar Bundespräsident Alexander Van der Bellen Bezug, als er in seiner Ansprache den„Ton der Respektlosigkeit“ tadelte. Der gefällt auch vielen Türkisen und Schwarzen gar nicht.

 Kronen Zeitung
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