Kritik von Stadt

Heizen mit Gas: Hälfte der Wiener brennt bald mehr

Wien
05.10.2021 19:00

Bei vielen Wienern kommt nur wenig Begeisterung für die Steuerreform auf. Ein Grund ist die neue CO2-Steuer. Rund die Hälfte der 911.000 Haushalte heizt mit Erdgas - was künftig im Durchschnitt 90 Euro Mehrkosten pro Jahr bringt. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will deshalb das Paket aufschnüren.

Der Stadtchef findet in diesem Zusammenhang vor allem den neuen Klimabonus unfair. „Die Steuerreform benachteiligt ganz stark den urbanen Raum und Wien besonders“, lautet sein Befund.

So bekommen die Wiener mit 100 Euro den niedrigsten Klimabonus. Dies sei laut Ludwig zwar auch „eine ganz besondere Wertschätzung“, weil damit belegt werde, dass der öffentliche Verkehr gut ausgebaut sei. Zugleich sei diese Kategorisierung aber auch ungerecht.

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Wir haben jetzt zwar schwarz auf weiß von der Bundesregierung, dass Wien die Stadt mit den am besten ausgebauten Öffis ist. Allerdings werden die Wiener jetzt vom Bund mit dieser Steuerreform genau dafür bestraft. Das ist Wien-Bashing.

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)

Städte und Landgemeinden dürften nicht auseinanderdividiert werden. Ludwig fordert Verhandlungen über ein besseres Modell, um klimafreundliches Handeln zu belohnen. Zudem würden Wohnungseigentümer über die Umrüstung der Gasheizung entscheiden - und nicht die Mieter.

Gemischte Reaktionen bei anderen Parteien
Am neuen „Klimabonus“ kommt auch von anderen Stadtparteien Kritik. „Es ist gleichheitswidrig, dass ein Wiener am Stadtrand weniger bekommt als ein Grazer in der Innenstadt“, meint FPÖ-Chef Dominik Nepp, der eine Klage überlegt. Auch die Wiener NEOS sehen eine „Politik gegen Wiener“.

Lob kommt, wenig überraschend, von den Grünen, „für die der Einstieg in ein klimagerechtes System gelungen ist“. Markus Wölbitsch (ÖVP) verweist auf Ankündigungen der Regierung, wonach es für Mieter, die nicht selbst über ihre Heizung entscheiden können, eine eigene Lösung geben soll. Und: „Mit dem 100-Euro-Bonus sollen Mehrkosten abgedeckt werden.“

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