Von Gebäude gestürzt

USA: Erntehelfer stirbt nach Anti-Migranten-Razzia

Ausland
13.07.2025 08:56

Jener Erntehelfer, der nach Ausschreitungen wegen einer Anti-Migranten-Razzia im US-Staat Kalifornien (siehe Video oben) mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Spital gebracht worden war, ist nun dort verstorben. Dies gaben die Angehörigen des Mexikaners bekannt. Sie verlangen nun „Gerechtigkeit“ für den Tod ihres „einzigen Versorgers“.

Wie berichtet, hatte die Einwanderungsbehörde ICE am Donnerstag in Ventura County, etwa 90 Kilometer von Los Angeles entfernt, eine Razzia auf einer legalen Cannabis-Plantage durchgeführt. Dabei kam es zu Zusammenstößen zwischen ICE-Beamten und Demonstranten, die gegen die gegen das harte Durchgreifen der Behörde protestierten. Das Heimatschutzministerium erklärte, dass mehr als 500 Randalierer versucht hätten, den Einsatz zu stören. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie einige Demonstranten Gegenstände auf die Autos der Ordnungskräfte warfen. Diese setzten Tränengas gegen die Menge ein. 

Jaime Garcias Familie trauert: „Sie haben uns den einzigen Versorger der Familie genommen.“
Jaime Garcias Familie trauert: „Sie haben uns den einzigen Versorger der Familie genommen.“(Bild: AP/Family photo via AP)

200 Personen „ohne Papiere“ verhaftet
Nach Angaben des Heimatschutzministeriums wurden bei dem Einsatz etwa 200 Menschen ohne Papiere festgenommen und zehn Kinder „vor potenzieller Ausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel“ gerettet. Der Eigentümer der Plantage, das Unternehmen Glass House Brands, erklärte, „niemals wissentlich gegen geltende Einstellungsvorschriften verstoßen und keine Minderjährigen beschäftigt“ zu haben.

Während der Tumulte auf der Plantage stürzte Jaime Garcia Medienberichten zufolge von einem mehrstöckigen Gewächshaus und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Die lebenserhaltenden Maßnahmen im Spital wurden dem Vernehmen nach am Samstagnachmittag (Ortszeit) beendet, nachdem Ärzte wegen schwerster Gehirnverletzungen keine guten Genesungsprognosen gestellt hatten.

Die Beamten der Einwanderungsbehörde wurden von einem massiven Aufgebot der Nationalgarde ...
Die Beamten der Einwanderungsbehörde wurden von einem massiven Aufgebot der Nationalgarde begleitet. Es kam auch zu den erwarteten Ausschreitungen.(Bild: AFP/BLAKE FAGAN)

„Onkel Jaime war ein unschuldiger Farmer“
„Onkel Jaime war ein hart arbeitender, unschuldiger Farmer. Seine Ehefrau und Tochter haben auf ihn gewartet (...) Er war der einzige Versorger seiner Familie. Sie haben uns einen unserer Familienmitglieder genommen. Wir brauchen Gerechtigkeit“, heißt es in einer Stellungnahme des Neffen auf der Online-Spendenplattform „GoFundMe“, wo in wenigen Tagen über 130.000 US-Dollar (rund 112.000 Euro) eingesammelt werden konnte.

Heimatschutzministerium: „Mann stand auf keiner Fahndungsliste“
Eine Sprecherin des Heimatschutzministeriums erklärte, dass Garcia „auf keiner Fahndungsliste“ der Einwanderungsbehörde gestanden habe. Laut der Gewerkschaft United Farm Workers gab es nach der Razzia mehrere schwer verletzte Arbeiter. Zudem seien sämtliche Beteiligten aufgefordert worden, „Fotos und Videos von dem Einsatz von ihren Handys zu löschen, bevor sie geheh durften“, so eine Sprecherin gegenüber der „New York Times“.

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