Urteil in Indien
Sex-Täter muss für 2000 Frauen waschen und bügeln
Unter einer ungewöhnlichen Auflage wurde nun ein wegen versuchter Vergewaltigung festgenommener Inder aus der Haft entlassen: Er muss für ein halbes Jahr lang den Wäschedienst für alle Frauen in seinem Dorf übernehmen. Die 2000 Dorfbewohnerinnen sind begeistert, die Gerichtsentscheidung sei „historisch“.
Lalan Kumar wohnt in Majhor im nordöstlichen Bundesstaat Bihar und ist von Beruf Wäscher. Der 20-Jährige war im April unter anderem wegen versuchter Vergewaltigung verhaftet worden. Das Waschmittel und andere notwendige Utensilien für den Wäschedienst muss Kumar auf eigene Kosten besorgen, hieß es in der nun veröffentlichten Gerichtsentscheidung.
Alle 2000 Frauen im Dorf seien „froh über die historische Gerichtsentscheidung“, versicherte die Sprecherin des Dorfrats, Nasima Khatoon. Sie fördere den Respekt für Frauen und trage dazu bei, ihre Würde zu schützen, fügte Khatoon hinzu, die als eine von mehreren Dorfvertretern die Erfüllung von Kumars Aufgaben beaufsichtigen wird.
„Bemerkenswerter Schritt“
Einige Frauen sagten, die Entscheidung habe eine positive Wirkung, weil sie Verbrechen gegen Frauen zum Gesprächsthema mache. „Das ist ein bemerkenswerter Schritt und eine andere Art der Strafe, die eine Botschaft an die Gesellschaft sendet“, erklärte eine Frau. Erst am Freitag wurden in der Stadt Thane nahe Mumbai erneut 28 Männer nach der Gruppenvergewaltigung einer 15-Jährigen festgenommen. Darunter sind auch zwei Jugendliche.
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