Messerangriff in Bus

Rimini: Ermittlungen führen auch nach Österreich

Ausland
14.09.2021 13:23

Die Ermittlungen um den 26-jährige Somalier, der am Samstagabend bei einer Fahrkartenkontrolle in einem Bus in Rimini fünf Menschen mit einem Messer zum Teil schwer verletzt hat, führen nun auch nach Österreich. Die italienische Polizei will sich mit den hiesigen Behörden in Kontakt setzen, um zu prüfen, warum der Somalier in der Alpenrepublik nicht den internationalen Schutz erhalten habe, den er 2020 beantragt hatte. Der rechtspopulistische Politiker Matteo Salvini fordert nach dem Angriff den Rücktritt der amtierenden Innenministerin Luciana Lamorgese.

„Die Sicherheitskräfte verschiedener europäischer Länder sind in Verbindung, um Informationen über diese offensichtlich psychisch gestörte Person zu sammeln“, berichtete Lamorgese. „Dieser Vorfall hätte nicht passieren dürfen. Es hätte jedoch überall in Italien oder Europa passieren können, denn es handelt sich offenkundig um eine gestörte Person.“

Zitat Icon

Die Sicherheitskräfte verschiedener europäischer Länder sind in Verbindung, um Informationen über diese offensichtlich psychisch gestörte Person zu sammeln.

Italiens Innenministerin Luciana Lamorgese

„Der Täter war seit 2015 in verschiedenen europäischen Ländern, Schweden, Dänemark, Österreich, Deutschland und der Schweiz“, berichtete Lamorgese weiter. 2020 hatte der Somalier Antrag auf internationalen Schutz in Österreich und in der Schweiz gestellt.

Unter den Verletzten des Angriffs in dem italienischen Urlaubsort an der Adria war am Samstagabend auch ein kleiner Bub. Der Sechsjährige wurde in der Nacht wegen Verletzungen am Hals operiert und ist offenbar mittlerweile außer Lebensgefahr.

Salvini: „Verachtung für den Verbrecher“
Der Chef der in Rom mitregierenden Rechtspartei Lega, Matteo Salvini, hat angesichts des Anschlags seine Rücktrittsforderungen gegen Innenministerin Lamorgese verschärft. Salvini hatte die Ministerin zuletzt wiederholt wegen ihres Umgangs mit der Ankunft von Migrantenbooten aus Nordafrika attackiert. Eine Aussage der Innenministerin versah er lapidar mit „Mir fehlen die Worte“ (siehe Tweet oben), über die Genesung des Buben schrieb er: „Ein Gebet für den kleinen Jungen und die anderen Verletzten, Verachtung für den Verbrecher und seine Komplizen.“

In einem weiteren Tweet schießt er gegen die Innenministerin: „,Salvinis Angriffe schaden der gesamten Regierung.‘ Während Minister Lamorgese mich in den Zeitungen angriff, erstach letzte Nacht ein weiterer falscher Flüchtling fünf Menschen (in Rimini). Einschließlich eines Kindes. Das reicht“, so Salvini.

Täter stand wohl unter Drogeneinfluss
Der Täter war laut übereinstimmenden Meldungen in einem Linienbus kontrolliert worden. Als er kein Ticket vorzeigen konnte, holte er aus dem Rucksack ein Messer und attackierte die beiden Kontrolleurinnen. Auf der Flucht verletzte er drei weitere Menschen, darunter den kleinen Buben. Die Polizei nahm den Angreifer fest. Es wird vermutet, dass der Mann unter Drogeneinfluss stand.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele