Das zweite Red-Bull-Cockpit neben Formel-1-Weltmeister Max Verstappen ist zwar heiß begehrt, aber seit jeher keine Garantie für Erfolge. Ganz im Gegenteil, in den vergangenen Jahren fuhr Vierfach-Champion Verstappen seinen Teamkollegen stets davon, derzeit ist Yuki Tsunoda der Leidtragende.
Der Japaner kam nach seinem Aufstieg von den Racing Bulls bisher noch gar nicht in Fahrt, der Austro-Rennstall könnte deshalb bald auf weitere Talente neben Verstappen zurückgreifen.
Im Rahmen des Grand Prix von Großbritannien in Silverstone erhielt Red-Bull-Junior Arvid Lindblad die Chance auf Trainingsrunden in der Motorsport-Königsklasse. „Es wird wirklich großartig, mein Formel-1-Debüt als britischer Fahrer auf einer britischen Strecke vor britischem Publikum zu feiern“, sagte der 17-Jährige mit schwedisch-indischen Wurzeln im Vorfeld.
Im Vorjahr avancierte Lindblad zum jüngsten Rennsieger in der Formel 3. Es folgte der Aufstieg in die Formel 2, in der er mit zwei Siegen derzeit Gesamtsechster ist und ebenfalls den Rekord als jüngster Sieger aufstellte. Als Belohnung wurde Lindblad am Freitag ins Cockpit von Tsunoda gesetzt – jedes Team muss zweimal pro Saison einen Nachwuchsfahrer für ein Training nominieren.
„Rohdiamant“ Hadjar überzeugt
Mit Isack Hadjar hat man derzeit einen „absoluten Rohdiamanten“. Das Ziel bei Hadjar sei nun, die Saison bei den Racing Bulls in Ruhe fertig zu fahren, ehe nach Saisonende Gespräche über einen möglichen Aufstieg zu Red Bull Racing anstehen. Die Kandidatenliste aus der RB-Talenteschmiede ist mit Hadjar, Lindblad, Racing-Bulls-Ersatzfahrer Ayumu Iwasa und möglicherweise erneut Liam Lawson überschaubar.
Zuletzt überzeugte Lawson wieder mit einem sechsten Platz in Spielberg. Auch Iwasa gilt als zukünftiger Kandidat. Der 23-jährige Japaner ist derzeit in der japanischen Super Formula Championship im Einsatz, in der Formel 2 war er Gesamtvierter (2023) und Gesamtfünfter (2022) geworden. Racing-Bulls-CEO Peter Bayer hob zudem Nikola Tsolov hervor, der 18-jährige Bulgare liefere derzeit in der Formel 3 ab. „Er hat alle Wesensmerkmale eines tollen Rennfahrers.“
Red Bull plant weiter mit Tsunoda
Das gilt auch für Tsunoda, der sich nach vier Saisonen bei den Racing Bulls (zuvor Alpha Tauri) seinen Platz neben Verstappen erarbeitet hatte. Zuletzt verpasste er aber viermal in Folge die WM-Punkte, bei einem Grand Prix war bis jetzt ein neunter Platz in Bahrain das Höchste der Gefühle im Red-Bull-Cockpit. „Ich möchte dieses Wochenende zeigen, wozu ich fähig bin“, betonte Tsunoda vor dem letzten Rennen vor der Sommerpause in Silverstone.
Ich möchte dieses Wochenende zeigen, wozu ich fähig bin.
Yuki Tsunoda
Dass der 25-Jährige sein RB-Cockpit in dieser Saison wieder verliert, gilt als unwahrscheinlich. Marko hatte in Spielberg bestätigt, dass Red Bull Racing bis Saisonende mit Tsunoda plant. Denn die Gefahr, dass der Austro-Rennstall ein weiteres Talent im Laufe einer Saison ohne Vorbereitungszeit im schwierig zu fahrenden Boliden „verheizt“, ist groß. Für die Saison 2026, der ersten mit neuem Reglement, scheint alles offen zu sein.
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