„Von mehreren Männern“

Alanis Morissette wurde als Teenager vergewaltigt

Adabei
13.09.2021 11:16

Mit dem Hit „Ironic“ wurde Alanis Morissette in den 90ern zum Superstar, in der neuen HBO-Doku „Jagged“ wird nun das Leben der Sängerin beleuchtet. Und darin geht die heute 47-Jährige mit schockierenden Details aus ihrer Jugend an die Öffentlichkeit: Im Alter von 15 Jahren ist sie nach eigener Angabe von mehreren Männern vergewaltigt worden.

Der sexuelle Missbrauch durch mehrere Männer habe sich kurz vor ihrem Durchbruch als Sängerin ereignet, berichtete die „Washington Post“ bezugnehmend auf die Doku von Alanis Morissette nun. Die Namen der Täter wollte die Sängerin nicht bekannt geben. 

„Man kann mit 15 nicht zustimmen“
Sie habe immer gesagt, dass sie zugestimmt habe. Doch: „Man kann mit 15 nicht zustimmen“, soll Morissette in der Doku erklärt haben. Sie ist sich sicher, dass diese Männer „alles Pädophile waren“, es sei „alles eine gesetzliche Vergewaltigung“ gewesen.

Warum sich Morissette erst jetzt mit den Vorwürfen an die Öffentlichkeit wendet? „Ich habe es ein paar Leuten erzählt und stieß auf taube Ohren“, erklärte die Sängerin, dass man ihr damals in der Musikindustrie nicht geholfen habe.

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Frauen warten nicht. Unsere Kultur hört nicht zu.

Alanis Morissette

„Warum hat diese Frau 30 Jahre gewartet?“, werde man gerne von allen Seiten konfrontiert, wenn man sich als Frau durchringt, über sexuellen Missbrauch zu sprechen, so Morissette weiter. „Und ich bin wie fuck off! Sie warten nicht 30 Jahre. Niemand hat zugehört oder ihr Lebensunterhalt war bedroht oder ihre Familie war bedroht“, ärgerte sich die 47-Jährige. „Frauen warten nicht. Unsere Kultur hört nicht zu.“

Jahrelange Therapie, wiederkehrende Depressionen
Auch sie wollte ihre Familie schützen, weshalb sie ihr Trauma für sich behalten habe, so Morissette weiter: „Ich habe keine konkreten Informationen über meine Erfahrungen als Teenager erzählt, weil ich alle schützen wollte - meine Eltern, meinen Bruder, zukünftige Partner.“

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Ich habe Jahre in der Therapie gebraucht, um überhaupt einmal zugeben zu können, dass es von meiner Seite irgendeine Art von Viktimisierung gegeben hat.

Alanis Morissette

Sie habe aber „Jahre in der Therapie gebraucht, um überhaupt einmal zugeben zu können, dass es von meiner Seite irgendeine Art von Viktimisierung gegeben hat“, schilderte Morissette in der Doku. Ganz habe sie das Trauma aber bis heute nicht überwunden: Selbst nach der Geburt ihrer Kinder litt die Musikerin immer wieder an schweren Depressionen.

Premiere ohne Alanis Morissette
Am Dienstag wird „Jagged“ im Rahmen des Toronto International Film Festivals Premiere feiern - allerdings ohne Alanis Morissette. Die Sängerin weigert sich laut „Washington Post“ nämlich, in Kanada über den roten Teppich zu laufen. 

Schon in einem früheren Interview mit der „Sunday Times“ deutete Morissette den Missbrauch an. Damals erklärte sie: „Nahezu jede Frau in der Musikindustrie wurde angegriffen, belästigt, vergewaltigt. Es ist allgegenwärtig - sogar mehr in der Musik als im Film.“

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(Bild: kmm)



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