Ärger um Airbnb

Kremser Nachbarschaft tobt: „Fühlen uns verar****“

Niederösterreich
22.12.2025 09:15

In der Wachau feierte man in diesem Jahr das 25-Jahre-Jubiläum als UNESCO-Kulturerbe. Die Nächtigungszahlen sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Doch die privaten Unterkünfte sind oft denkmalgeschützte, historische Gebäude ...

„Eigentlich fühlen wir uns verarscht“, klagt ein Ehepaar in Krems-Stein, das aber lieber anonym bleiben will. Seit 20 Jahren wohnen sie in der historischen, beschaulichen Uferstadt, wo sie die „Krone“ auch besuchte. „Vor drei Jahren sind hier alle Häuser unter Denkmalschutz gestellt worden“, erzählen sie. 

Für Haus- und Wohnungseigentümer bedeutet das: Was am Gebäude noch an die Historie erinnert, darf im Falle eines Umbaus nicht verändert werden. Meistens betrifft das die Hausfassade, historische Türen oder Fenster. Doch ein Großteil der Nachbarschaft habe das Gefühl, dass der Denkmalschutz für ein Airbnb umgangen werde. 

Rekord-Tourismuszahlen
„Wir schauen immer zu, dass das Haus dementsprechend erhalten bleibt“, sagt das Ehepaar über den Denkmalschutz.  Durch Stein, das erst seit 1938 zu Krems gehört, zischen Jahr für Jahr tausende Wachau-Touristen durch. Nur hundert Meter entfernt ist schon die Schiffanlegestelle. 2024 erreichte der Raum Krems trotz Hochwasser fast 250.000 Nächtigungen. „Wir leben in einer Stadt, in der andere Urlaub machen“, freute sich Bürgermeister Peter Molnar in einer Aussendung.

Wächst das Städtchen in die Höhe?
Ein Nachbar, der sein Haus wie viele auf Airbnb vermietet, baue nun den Dachstuhl aus, um dort weiteren Wohnraum zu vermieten. Die Geschoßanzahl ändert sich von 1,9 auf 2,9. „Das Airbnb selbst nehmen wir eh so hin, wie es ist“, wirft das Ehepaar ein. Obwohl gerade Auslandstouristen den Müll in fremde Tonnen schmeißen würden und bei offenen Fenstern bis in die Nacht zu hören seien. „Uns und andere Nachbarn stört dieser Widerspruch: zuerst wird alles denkmalgeschützt, und dann baut jemand noch mehr Airbnbs“.

Denkmalamt prüfte den geplanten Umbau 
Schon vor einiger Zeit sei die Info über den Umbau im Gemeindeamt Krems auf dem Schwarzen Brett gehangen. Die Nachbarschaft sammelte sogar eine Unterschriftenliste dagegen. Aus dem Bürgermeisterbüro wird auf das Denkmalamt verwiesen. Allgemein hält man dort fest: „Wenn eine Veränderung an einem denkmalgeschützten Gebäude wie eine Fassadensanierung vorgenommen werden soll, ist diese denkmalgerecht zu planen.“ 

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