Tragische Bilanz

Über zwei Millionen Tote durch Klima-Katastrophen

Klima
01.09.2021 14:02

Mit den enormen Schäden durch den Hurrikan „Ida“ in den USA ruft die Weltwetterorganisation (WMO) die tragischen Folgen von wetter- und klimabedingten Katastrophen in Erinnerung. So steigt nicht nur die Zahl solcher Ereignisse rasant an, es gibt mittlerweile auch schon mehr als zwei Millionen Todesopfer in Zusammenhang mit derlei Ereignissen.

Die Zahl der wetter- oder klimabedingten Katastrophen ist seit 1970 deutlich gestiegen, zieht die WMO Bilanz aus den vergangenen 50 Jahren - zwischen 2000 und 2009 waren es fünfmal so viele wie in den 70er-Jahren. Stürme und Überschwemmungen machen fast 80 Prozent dieser Katastrophen aus.

Wird „Ida“ bislang teuerste Katastrophe?
Hurrikan „Ida“, der gerade über die Südküste der Vereinigten Staaten fegte, könnte die teuerste derartige Katastrophe aller Zeiten werden, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Talaas. Es sei aber noch zu früh, um das Ausmaß der Schäden zu benennen. Bisher ist das Hurrikan „Katrina“, der 2005 New Orleans und Umgebung in den USA verwüstet und Schäden von knapp 164 Milliarden Dollar (rund 139 Milliarden Euro) verursacht hat.

Bei dem Hochwasser im Juli in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz entstanden nach Schätzungen Versicherungsschäden in der Höhe von rund sieben Milliarden Euro. 180 Menschen kamen dabei ums Leben.

Gewaltige Kosten verursacht
Insgesamt wurden von 1970 bis 2019 rund 11.000 Katastrophen gemeldet. Mehr als zwei Millionen Menschen kamen dabei ums Leben. Es entstanden Schäden in Höhe von 3,6 Billionen Dollar (inflationsbereinigt, umgerechnet rund drei Billionen Euro).

Die WMO hat Daten etwa zu Stürmen, Überschwemmungen, Dürren oder extremen Hitzeereignissen und Waldbränden ausgewertet. Sie machen etwa die Hälfte aller Naturkatastrophen und 45 Prozent der Todesopfer aus. Nicht berücksichtigt sind etwa Erdbeben oder Vulkanausbrüche.

Klimawandel verschärft die Situation deutlich
Solche Katastrophen werden durch den Klimawandel häufiger und intensiver. „Das bedeutet mehr Hitzewellen, Dürren, Waldbrände wie wir sie jüngst in Europa und Nordamerika gesehen haben“, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. „Wir haben mehr Wasserdampf in der Atmosphäre, was extreme Regenfälle und tödliche Überschwemmungen verstärkt. Die Erwärmung der Ozeane hat die Häufigkeit und die geografische Lage der stärksten tropischen Stürme beeinflusst.“

Vor allem Entwicklungsländer betroffen
Während die Katastrophen mit den größten Schäden wegen der dichten Besiedelung und relativ teuren Infrastruktur in den USA passierten, beklagten Entwicklungsländern 91 Prozent der Todesopfer. Die meisten Opfer verursachten demnach die Dürre in Äthiopien 1983 und Zyklon „Bhola“ 1970 in Bangladesch mit geschätzt jeweils rund 300.000 Toten.

Unter den zehn Katastrophen mit den meisten Todesopfern sind auch die Dürre im Sudan 1983 (150.000 Todesopfer), Zyklon „Gorky“ 1991 in Bangladesch (knapp 139.000 Opfer) und Zyklon „Nargis“ in Myanmar 2008 (138.000 Opfer).

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