Kritik an System

„Als Pflegende zum Bittsteller degradiert“

Wien
30.08.2021 06:05

Verena D. kümmert sich bereits seit drei Jahren rund um die Uhr um ihren an Demenz und Parkinson erkrankten Vater. Da die Vereinbarung mit dem Job nicht mehr möglich war, musste sie kündigen. Jetzt lebt sie von der Mindestsicherung und kritisiert: „Als pflegender Angehöriger wird man zum Bittsteller degradiert.“

Ihren 88-jährigen Vater pflegt die Wienerin seit sieben Jahren. „Da habe ich aber noch gearbeitet. Doch einmal sind die Pflegeurlaube aufgebraucht“, schildert sie. Den Vater ins Heim abzuschieben kam nicht infrage. Immerhin liegt bereits die Mutter der 43-Jährigen in einem Hospiz. Also blieb vor drei Jahren nur mehr der Gang in die Mindestsicherung als pflegender Angehöriger. „Zum Glück kann man sich kostenfrei pensionsversichern und mitversichern lassen“, so D.

Ansonsten gelten für sie die gleichen Regeln wie für alle anderen Mindestsicherungsbezieher: kein Besitz, kein neues Fahrzeug. Entlastet wird D. nur an einem Tag in der Woche von einer Betreuungskraft. Doch auch die ist zu bezahlen. „Die Pflege allein bedeutet emotionalen Stress, dazu kommt der Kampf ums Überleben“, sagt sie. „Es kratzt schon an meiner Gesundheit.“

Die Stadt will ihr Modell für pflegende Angehörige in den nächsten Monaten präsentieren.

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