„Helfen vor Ort“

Schallenberg erteilt Aufnahme von Afghanen Absage

Politik
25.08.2021 22:42

In der Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan hat Außenminister Alexander Schallenberg einmal mehr betont, dass Österreich weiterhin keine Menschen aus dem Krisengebiet aufnehmen wird - auch nicht, wenn es sich dabei um besonders gefährdete Gruppen wie Frauenrechtsaktivistinnen oder Journalistinnen handelt. „Unser Ansatz ist die Hilfe vor Ort“, so Schallenberg. Aktuell halten sich noch zwei bis drei Dutzend Österreicher in Afghanistan auf - der Minister hatte für sie durchaus kritische Worte parat.

Aktuell würden sich noch etwa „ zwei bis drei Dutzend“ Österreicher in Afghanistan befinden, so Schallenberg. Durchaus mit kritischem Unterton merkte er an, dass es täglich mehr würden, die sich beim Krisenteam Österreichs melden würden: „Und das aus einem Land, wo wir seit Jahren die höchste Reisewarnstufe haben.“ Die meisten seien auf Familienbesuch, viele seien Doppelstaatsbürger. 

„Österreicher sollen weiter ausreisen können“
Dass Österreich keine militärische Präsenz vor Ort habe, sei vor allem der aktuellen Lage am Flughafen in Kabul geschuldet, wo ohnedies US-Amerikaner, Deutsche und Briten militärisch sehr stark präsent seien: „Unser Bemühen wird weitergehen, auch über den 31. August hinaus. Jede Österreicherin und jeder Österreicher, der in Afghanistan ist bzw. der für Österreich einen Aufenthaltstitel hat, soll ausreisen können.“

Weiterhin keine Aufnahme von Afghanen
Flüchtlinge aus Afghanistan werde man aber weiterhin keine aufnehmen, so Schallenberg: „Österreich hat bereits die viertgrößte Community an Afghanen weltweit, und wir müssen die ja auch in die Gesellschaft integrieren - das alleine ist schon eine Mammutaufgabe.“ Aber natürlich habe man die Verpflichtung, zu helfen. Daher sei bereits ein weiteres Hilfspaket mit 15 Millionen Euro beschlossen worden. Das internationale Renommee Österreichs sieht Schallenberg durch diesen vielfach kritisierten Kurs nicht beschädigt. 

Was die Zukunft in Afghanistan angehe, so müssen man sich der Realität stellen „mit den Taliban vor Ort“. Dennoch werde man diese nach der Machtübernahme „an ihren Taten messen“, betonte der Außenminister. So habe man bereits einen Forderungskatalog erstellt, der erfüllt werden müsse, sollten die Gotteskrieger an gleichwertigem diplomatischem Austausch interessiert sein. 

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