Corona-Herbst

Mit Lollipop-Tests ins neue Kindergartenjahr

Steiermark
26.08.2021 06:00

Für Schüler sind Corona-Tests schon gang und gäbe. Ab Herbst werden angesichts der steigenden Zahlen auch in zehn Grazer Kindergärten regelmäßig Lollipop-Tests durchgeführt - auf freiwilliger Basis. Wenn dieser Testlauf erfolgreich ist, sollen alle Kindergärten mitmachen.

Lollipop Lollipop - Oh lolli lolli lolli, Lollipop - wer diese Zeilen liest, hat sicher sofort die fröhliche Melodie des gleichnamigen Welthits im Kopf. Weniger erfreulich ist hingegen die Notwendigkeit sogenannter Lollipop-Tests, die zum Start ins neue Kindergartenjahr auch die jüngsten Steirer regelmäßig machen sollen. Bislang hat es während der Corona-Pandemie keine flächendeckenden Tests für Unter-Sechsjährige gegeben. Doch die Zahlen klettern wieder steil nach oben, und Experten bereitet der Schul- und Kindergartenstart bereits Sorgen.

„Die nächste Welle wird vor allem jene treffen, die sich nicht impfen lassen oder für die es kein Impfangebot gibt. Letzteres betrifft hauptsächlich unsere Kinder“, sagt der Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP). Aus diesem Grund will Graz gemeinsam mit dem Land Steiermark nun auch bei den Kindergartenkindern neue Wege gehen und startet im Herbst ein Pilotprojekt mit Lollipop-Tests in Grazer Kindergärten. Das große Ziel lautet: Die Kleinsten sowie das Personal schützen und Schließungen vermeiden.

Warum eigentlich Lollipop-Tests? Bei dieser Variante eines Corona-Antigen-Schnelltests kommt ein Stäbchen mit einem Wattebausch zum Einsatz, an dem - ähnlich wie bei einem Lollipop - gelutscht wird, um eine Speichelprobe zu sammeln. Durch die einfache Handhabung ist der Test für Kinder besonders gut geeignet, die Anwendung ist ab drei Jahren empfohlen.

800 Kinder sollen den Lolli-Testlauf machen
An zehn Grazer Kindergärten mit 33 Gruppen und 800 Kindern wird ab 20. September zweimal pro Woche „gelutscht und getestet“ - verpflichtend ist das allerdings nicht. Die Eltern werden in der ersten Betreuungswoche informiert und können über eine Teilnahme ihrer Kinder frei entscheiden. In der darauffolgenden Woche starten dann die Tests, die gemeinsam mit dem Kindergartenpersonal durchgeführt werden.

„Wir appellieren an Eltern, dass sich möglichst viele an dieser einfachen und unproblematischen Maßnahme beteiligen“, sagt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP). Sie erwarte sich eine Beteiligung von 60 bis 70 Prozent. Drei Wochen wird der Testlauf dauern - wenn es funktioniert, soll das Modell auf alle steirischen Kindergärten ausgerollt werden. Das hängt aber nicht nur von der Teilnahmebereitschaft der Eltern ab, sondern auch von korrekten positiven Ergebnissen. Denn wie Erfahrungen aus Niederösterreich zeigen, haben sich viele positive Lollipop-Tests im Nachhinein (nach einem PCR-Test) als Fehlalarm erwiesen.

Stadt Graz schickt schon vorab 11.000 Tests aus
Neben dem Testen der Kleinsten - das man in der Steiermark übrigens ursprünglich immer abgelehnt hat - gibt es ab Herbst per Verordnung auch neue Regeln und Verschärfungen für alle steirischen Kinderbetreuungseinrichtungen. Kinder müssen weiterhin keine Masken tragen, Eltern hingegen beim Bringen und Abholen sehr wohl. Für Betreuer und externes Personal gilt die 3G-Regel. „Betretungsverbote für Externe wird es nicht mehr geben“, so Bogner-Strauß, „außer die Zahlen steigen wieder drastisch an“. Mitarbeiter, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen sich statt bisher einmal künftig mehrmals pro Woche testen lassen. Wer keinen 3G-Nachweis erbringen will, muss in der Kinderbetreuung ständig Maske tragen. Wobei: Die Durchimpfungsrate liegt beim Kindergartenpersonal laut der Gesundheitslandesrätin weit über dem steirischen Durchschnitt - genaue Zahlen habe man aber nicht.

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„Die nächste Welle wird vor allem jene treffen, die sich nicht impfen lassen oder für die es kein Impfangebot gibt. Letzteres betrifft hauptsächlich unsere Kinder“

Kurt Hohensinner, Bildungsstadtrat Graz

Bei den Lollipop-Tests prescht die Stadt Graz übrigens noch mit einer weiteren Aktion vor: Ab 3. September werden 11.000 Lollipop-Testsets an Eltern von Kindergartenkindern verschickt. So sollen möglichst viele Kinder schon vor dem ersten Tag in Betreuung getestet werden, um eventuelle Corona-Fälle schon vorab herauszufischen, insbesondere bei Reise-Rückkehrern.

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