Schon als Welpen

Wölfe folgen Blicken anderer auch um Hindernisse

Wissenschaft
24.02.2011 13:16
Den Blicken anderer zu folgen, ist im Tierreich eine wesentliche Fähigkeit, um Informationen für soziale Interaktionen mit Artgenossen und das Überleben zu erhalten. Allerdings besitzen nur wenige Tierarten die kognitive Fähigkeit, dem Blick eines Gegenübers zu folgen, wenn sie sich dafür um eine Barriere herum bewegen müssen. Dass neben Raben und Menschenaffen auch Wölfe dazu zählen, belegt nun eine Studie des Wolfsforschungszentrums in Ernstbrunn (NÖ).

Aus der Blickrichtung eines Partners und der Annahme von dem, was er sieht, erhalten Tiere mitunter Aufschluss über die nächste Handlung des Artgenossen und können ihre Reaktion entsprechend darauf abstimmen. Die Forscherinnen Friederike Range und Zsofia Viranyi vom "Wolf Science Center" - das sie gemeinsam mit dem "Wissenschaftler des Jahres 2010", Kurt Kotrschal, gegründet haben - haben nun das Blickverhalten von neun Wölfen untersucht.

Forscher unterscheiden zwischen dem Blick in die Ferne und dem Folgen des Blicks um eine Barriere herum. Ersteres ist laut Range "ein relativ einfacher kognitiver Mechanismus", den entsprechend "viele verschiedene Tierarten" beherrschen. Muss sich das Tier aber erst um ein Hindernis herum bewegen, ist dies weitaus komplexer.

Bereits Wolfswelpen folgen Blicken
Wie die Wissenschaftlerinnen herausfanden, folgen Wölfe bereits im Alter von 14 Wochen dem Blick von Menschen in die Ferne, nach sechs Monaten auch dem Blick von Artgenossen und Menschen um eine Barriere herum. Diese Fähigkeit wird besonders kooperativen Tierarten zugeschrieben, wofür Wölfe geradezu prototypisch stehen würden.

Die Theorie, dass den beiden Verhaltensweisen unterschiedliche kognitive Mechanismen zugrunde liegen, wird somit von den Ergebnissen der beiden Wissenschaftlerinnen der Abteilung für Kognitionsbiologie der Universität Wien gestützt. Die Fähigkeit, dem Blick eines Artgenossen zu folgen, bezeichnen die beiden Forscherinnen als ersten Schritt zu der "Theorie des Geistes", womit die Tiere erkennen, dass ihr Gegenüber über ein bestimmtes Wissen verfügt und eine Intention verfolgt, die sich von der eigenen unterscheidet. Range und Zsofia Viranyi haben ihre Erkenntnisse in der aktuellen Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift "PloS ONE" veröffentlicht.

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