Wolf, Wildsau und Co.

Wer Jogger und Wanderer in den Wäldern erwartet

Oberösterreich
01.08.2021 07:00

Das Wolf-Rätsel von Helfenberg ist gelöst, die Jäger sind aus dem Schneider: Ein anderer Wolf oder ein Wildschwein könnte - wie berichtet - dem zweijährigen „Isegrim“ die tödlichen Verletzungen zugefügt haben. Da fragt sich der Wanderer, wie es wohl ihm erginge, wenn er im Wald einem Wildtier gegenüberstünde. Die gefährlichen Tiere: Wildschwein, Fuchs, Rehbock, Greifvögel und Kreuzotter.

Begegnungen mit den Räubern des Waldes sind selten, aber nicht auszuschließen. „Aus dem Bezirk Rohrbach wurden Angriffe von Greifvögeln, Mäusebussarden oder Habichten auf Jogger gemeldet“, weiß Wildbiologe Christopher Böck vom Landesjagdverband. In einem solchen Fall hilft nur, die Plätze zu meiden. „Es könnte ein Nest in der Nähe sein“, so Böck.

Habichte verteidigen ihr Nest (Bild: D. Streitmaier)
Habichte verteidigen ihr Nest
Wildbiologe Christopher Böck vom OÖ Landesjagdverband (Bild: © Harald Dostal)
Wildbiologe Christopher Böck vom OÖ Landesjagdverband
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Selbst ein unerwartetes Zusammentreffen mit Rehböcken kann höchst schmerzhaft enden.

Wildbiologe Christopher Böck

Schmerzhafte Verletzungen
Gefährlich für Menschen kann auch das Zusammentreffen mit einem Rehbock sein. „Dabei handelt es sich um mit der Hand aufgezogene und fehlgeprägte Böcke. Ihr Geweih kann schmerzhafte Verletzungen verursachen.“ Hinter einem Holzstoß verstecken oder mit einem Stock drohen, rät der Experte zur Abwehr.

Kreuzotter - Finger weg! (Bild: Helga Happ)
Kreuzotter - Finger weg!
Böcke greifen selten, aber manchmal doch an (Bild: Pressefoto Scharinger © Johanna Schlosser)
Böcke greifen selten, aber manchmal doch an

Keine Füchse retten
Wegen der Ansteckungsgefahr warnt Böck dringend davor, verletzte Füchse retten zu wollen. „Besser den Jäger verständigen!“ Einen großen Bogen sollte man auch um Wildschweine machen. Sie ja nie in die Enge treiben oder den Weg zwischen Wildsau und Frischling durchkreuzen. Das hat einen Angriff zur Folge. 
Und bei Schlangen - vor allem bei der giftigen Kreuzotter - lautet die Regel: Abstand halten, Finger weg!

Fuchs überträgt Parasit (Bild: MELANIE HUTTER)
Fuchs überträgt Parasit
Wehrhafte Wildsau (Bild: EXPA Pictures. Alle Rechte vorbehalten. // EXPA Pictures. All rigths reserved.)
Wehrhafte Wildsau

Rudel ist verschwunden
Begegnungen zwischen Mensch und Wolf sind rar. In den vergangenen Jahrzehnten hat es in Oberösterreich noch keinen Angriff eines „Isegrims“ gegeben. Das Rudel, das sich an der Landesgrenze zwischen Mühl- und Waldviertel angesiedelt hatte und für Aufregung sorgte, ist weg. Aktuell ist ob der Enns also kein Rudel etabliert und es sind meist Jungwölfe auf der Suche nach einer Partnerin, die lediglich durchwandern.

Wie vermeide ich Konflikte mit Wolf, Wildschwein und Co.?
„Großmachen, anschreien,langsam den Rückzug antreten“, rät Wildbiologe Christopher Böck, sollte man auf einen Wolf treffen.Wildschweine sind wehrhaft, man sollte vermeiden, sie in die Enge zu treiben und beim langsamen Weggehen nicht aus den Augen verlieren. Wie Rehböcke und Greifvögel verteidigen sie ihre Jungen. Füchse stellen vor allem durch den übertragbaren Fuchsbandwurm eine Gefahr für den Menschen dar. Beim Zusammentreffen mit einer Schlange ist Artenkenntnis wichtig. Schlangen reagieren auf Erschütterungen und flüchten.

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