Ein 13-jähriges Mädchen ist tot. Ermordet. Sie wurde mutmaßlich unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht. Schließlich erstickt. Eine unfassbare Tat, die in ihrer unendlichen Grausamkeit sprachlos macht. Herzzerreißend.
Doch es hat nicht lange gedauert, bis der Mord von der Politik sowie auf den sozialen Medien vereinnahmt worden ist. Und zwar von links sowie von rechts. Angebrachter als populistische Propaganda, egal in welche Richtung, wäre eine ernsthafte und schonungslose Beschäftigung mit dem Fall. Denn es liegt auf der Hand, dass im heimischen Asylsystem sehr viel nicht stimmt, wenn Schulmädchen, die in Österreich geboren und aufgewachsen sind, in einer Nacht- und Nebelaktion abgeschoben werden, Straffällige - wie der 18-jährige Tatverdächtige - aber frisch und frei bei uns weiter leben.
Es kann einfach nicht sein, dass es mehr als eineinhalb Jahre dauert, bis entschieden wird, ob jemand, der elf Mal angezeigt und drei Mal verurteilt wurde, tatsächlich den subsidiären Schutz verliert.
Ebenso inakzeptabel ist es jedoch, wenn gut integrierte Lehrlinge, die von Unternehmen händeringend gebraucht werden, das Land verlassen müssen.
Wie heikel das Asyl-Thema ist, zeigt sich in der eigenwilligen Reaktion der Grünen. Von der Parteispitze gibt es keine Aussage, und auch Justizministerin Alma Zadic, die vor Kurzem angeregt hatte, Abschiebungen nach Afghanistan zu überprüfen, schweigt.
Aber Schweigen ist definitiv keine Lösung.
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