Familie zahlte Sarg
Mordender Ehemann bat Eltern des Opfers um Geld
Jener Grieche, der seine 20-jährige Ehefrau brutal ermordete und danach einen Raubüberfall vortäuschte, wollte nicht einmal für den Sarg seines Opfers zahlen. Bevor die Ermittler den Verdächtigen überführen konnten, fragte dieser die Eltern der Getöteten um Geld. Die Familie des Opfers gab Charalambos Anagnostopoulos schließlich 4000 Euro und mussten sich auch darum kümmern, dass ihre Leiche nach Athen zum Begräbnis geflogen wird.
Die Familie von Caroline Crouch wusste nicht, dass ausgerechnet der Mörder ihrer Tochter sie um Geld bat, als sie Anagnostopoulos mehrere Tausend Euro gaben, damit die 20-Jährige bestattet werden kann. Erst später gestand der 33-Jährige nach einem achtstündigen Verhör der Polizei, dass er seine Ehefrau ermordet hatte.
Anwalt: „Er bezahlte nichts“
„Dieser Mann kennt keine Scham“, kommentierte der Anwalt der Familie die dreiste Aktion. „Zuerst tötete er Caroline, dann bat er ihre Eltern um Geld, um ihren Sarg zu bezahlen und ihre Leiche von Athen zur Beerdigung zu fliegen“, erklärte Thanassis Haramanis der britischen Zeitung „The Sun“. „Sie gaben ihm 4000 Euro. Er bezahlte nichts.“
Anagnostopoulos hatte behauptet, Einbrecher hätten die junge Mutter und den Familienhund getötet und wären dann mit Bargeld im Wert von 10.000 Pfund, das in einer Monopoly-Schachtel versteckt war, sowie Schmuck geflohen. Die Täter sollen die beiden gefesselt und geknebelt haben - doch diese Geschichte stellte sich später als unwahr heraus. Er gab schließlich zu, seine junge Gattin im Schlaf mit einem Polster erstickt und sich den Überfall nur ausgedacht zu haben, um ungestraft davonzukommen. Ein Fitness-Tracker deckte schließlich die Lüge auf.
Verdächtiger sieht sich selbst als Opfer
Der Hubschrauberpilot ist nun in einem Hochsicherheitsgefängnis untergebracht und wird wegen Mordes angeklagt, sieht sich aber offenbar selbst als Opfer. Er behauptet, dass sich seine Ehefrau „verbal und körperlich aggressiv ihm gegenüber“ verhalten habe. Falls das Gericht dem Verdächtigen Glauben schenkt, dass es sich um eine ungeplante Tat handelte, könnte er statt einer lebenslangen Haftstrafe nur 15 Jahre hinter Gitter bekommen.
Elf Monate alte Tochter ist bei Anagnostopoulos Eltern
Die Eltern des Opfers haben mittlerweile das Sorgerecht für ihre elf Monate alte Tochter beantragt. Derzeit ist die Kleine bei den Eltern des 33-Jährigen untergebracht. „Man kann das Kind nicht den Eltern eines Mörders überlassen“, erklärte der Anwalt von Susan and David Crouch.
Laut Tagebucheinträgen von Caroline dürfte es in der Ehe schon länger gekriselt haben: 2019 schrieb die junge Frau, dass sie gerade mit ihrem Mann gestritten habe, danach sei sie „schwach und müde“ aufgewacht. Sie plante laut ihren Aufzeichnungen, Anagnostopoulos zu verlassen und zu ihrer Schwester zu ziehen. Sie schrieb zudem, dass sie ihren späteren Mörder liebe, aber die Beziehung sie verletze.
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