„Oh, Entschuldigung“

Putin grollt nach Sanktions-Drohung: „Arschgeigen“

Außenpolitik
13.05.2025 17:19

Kreml-Chef Wladimir Putin (72) hat vor laufender Kamera seinen Gefühlen über die angekündigten Strafmaßnahmen Europas gegen Russland freien Lauf gelassen. Schwäche dürfe das Land aber nicht durchblicken lassen, warnte er eindringlich.

Während Friedensverhandlungen mit der Ukraine in greifbare Nähe zu rücken scheinen, bereiten die europäischen Verbündeten – für den Fall, dass die Gespräche scheitern – neue Sanktionen gegen Moskau vor. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul erklärte am Dienstag, dass man mit einer diesbezüglichen EU-Entscheidung auf das Treffen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands am Donnerstag warte.

Dem russischen Staatschef stößt diese Drucksituation jedoch sauer auf. Man dürfe keine Angst vor Sanktionen haben, erklärte Putin nüchtern bei einem Treffen im Kreml. Denn jene, die sich gleich fürchten, würden sofort alles verlieren. Das entsprechende Video wurde vom Radiosender „Majak“ veröffentlicht:

Unumgänglich ist für den 72-Jährigen, sich das Schlimmste vor Augen zu halten: Man müsse „auf alle Aktionen unserer möglichen zukünftigen Übeltäter vorbereitet“ sein.

Putin beißt sich an westlichen Werten die Zähne aus
Jahrelang wurde der Westen in der russischen Propaganda als besonders oberflächlich, „verdorben“ und nur auf den eigenen Vorteil bedacht hingestellt, während Russland die Moral für sich gepachtet haben wollte. Diese Unterstellungen halten dem Realitätscheck jedoch nicht stand. Sichtlich verzweifelt analysiert Putin über die Unterstützung der Ukraine: „Sie (die westlichen Verbündeten, Anm.) tun vieles zu ihrem eigenen Nachteil. Eigentlich sollten sie dieses und jenes nicht machen, weil es ihnen schadet. Aber sie machen es trotzdem, diese Arschgeigen.“ Rasch fügt der Kreml-Chef hinzu: „Oh, Entschuldigung, bitte!“

Wie hat es der Kreml-Chef mit der Diplomatie?
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezweifelt indes, ob Putin überhaupt zu Diplomatie fähig ist. Er wolle in dieser Woche in Istanbul persönlich mit dem Kreml-Chef eine bedingungslose 30-tägige Waffenruhe aushandeln, erklärte Selenskyj am Dienstag vor der Presse. Nur Putin könne eine solche Waffenruhe durchsetzen, denn „absolut alles in Russland“ hänge von ihm ab.

Selenskyj erwartet „harte Sanktionen“ der USA und der Europäischen Union gegen Moskau, sollten die Gespräche nicht stattfinden. Wenn Putin den Schritt unternehme und erklärte, dass er zu einer Waffenruhe bereit sei, „dann öffnet das den Weg für die Diskussion aller Elemente zur Beendigung des Krieges“, resümierte der ukrainische Staatschef.

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