Mutige Lebensretter

Zwei Kellner zogen Buben (7) aus der Salzach

Salzburg
28.06.2021 07:02

„Für uns ist er ein wahrer Held!“ Der 23-jährige Syrer Mouaz Oun sprang als Erster in die reißende Salzach und bekam den abgetriebenen Siebenjährigen zu fassen, dessen vierjähriger Bruder von der Strömung mitgerissen worden war und seitdem vermisst wird. Gemeinsam mit Roland Pavel brachte er den Buben sicher ans Ufer. Sie retteten ihm das Leben.

Es waren dramatische Szenen, die sich am Samstagnachmittag in Bruck an der Großglocknerstraße zugetragen haben. Zwei Buben wurden im Seekanal von der Strömung erfasst und in die Salzach gespült. Ein Gast blickte im Hotel Lukasmayr aus dem Fenster und sah einen der beiden hilflos im reißenden Fluss treiben – er schlug sofort Alarm. Das Hotelpersonal setzte daraufhin die Rettungskette in Gang.

Mit Kellnergewand und Schuhen in die Salzach
Mutige Angestellte zögerten keine Sekunde. „Ich bin sofort losgelaufen“, schildert der 30-jährige Kellner Roland Pavel. Auch Mouaz Oun, der gerade im benachbarten Hotel Lukashansl abservierte, ließ die Teller stehen rannte zur Salzachböschung. Der 23-Jährige war der Erste, der samt Schuhen und Kellnergewand in den reißenden Fluss sprang.

„Ich hab das Kind im Wasser gesehen und gedacht, ich muss ihm einfach helfen. Also hab ich den Bub gepackt“, schildert der syrische Flüchtling die hektischen Szenen. „Gemeinsam sind wir etwas weiter abgetrieben. Aber ich konnte mich an einem Stein festhalten“, setzt er fort.

Dann war Pavel zur Stelle. Auch er war inzwischen über die Böschung gerutscht und ins Wasser gesprungen - verletzte sich dabei am Sprunggelenk. Der gebürtige Ungar übernahm den Buben und zog ihn ans Ufer. Ein Dritter trocknete ihn ab und leistete Erste Hilfe. Der Bub stand unter Schock, war laut Polizei aber augenscheinlich unverletzt.

Männer setzten ihr eigenes Leben auf Spiel
In Bruck werden die mutigen Lebensretter gefeiert. „Für uns ist Mouaz ein wahrer Held! Während 15 andere am Ufer standen, sprang er ohne zu zögern in die Salzach. Wir sind so stolz“, erzählt Riki Kandolf vom Hotel Lukashansl.

Die Männer haben bei der Rettungsaktion ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt. „Die Strömung war brutal stark. Aber wir haben uns nichts gedacht. Wir mussten einfach helfen“, so Pavel.

Tragisch: Den vierjährigen Bruder konnten auch die Retter nicht finden.

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