27.06.2021 22:10 |

Salzach-Drama

Suche nach Vierjährigem hält Einsatzkräfte in Atem

Die Gemeinde Bruck in Salzburg steht unter Schock: Nach wie vor fehlt von einem Vierjährigen jede Spur. Der Bub wurde beim Planschen im Seekanal in die Salzach gespült. Sein Bruder (7) sprang hinterher und konnte gerade noch gerettet werden. Doch die Suche nach dem Jüngeren wurde auch am Sonntag erfolglos abgebrochen.

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Der Seekanal in Bruck an der Großglocknerstraße ist an heißen Sommertagen ein beliebter Ort zum Planschen. Auch am Samstag gegen 15.30 Uhr spielten Kinder im seichten Abfluss des Zeller Sees und wollten sich die Füße abkühlen. Doch für einen vierjährigen Einheimischen dürfte die unerwartet starke Strömung zur Todesfalle geworden sein. Der Bub trieb im Mündungsbereich ab und wurde in die Salzach gespült. Sein siebenjähriger Bruder sprang hinterher, begab sich beim Versuch, den Kleinen zu retten, aber selbst in Lebensgefahr.

Während der Ältere mehrere hundert Meter flussabwärts von Passanten aus der Salzach gezogen und erstversorgt wurde, fehlt von dem Vierjährigen seit dem Unglück jede Spur. Er dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach sofort untergegangen sein.

Einsatzkräfte suchen mit Sonarbooten Salzach ab
Seit Samstagnachmittag läuft die Suche nach dem Buben auf Hochtouren. 110 Einsatzkräfte der Wasserrettung, der örtlichen Feuerwehren, des Roten Kreuzes sowie Einsatztaucher des Einsatzkommandos Cobra waren vor Ort. Besonders die Suche unter Wasser war eine Herausforderung. „Ich war selbst beim Kraftwerk tauchen, aber habe nicht einmal zehn Zentimeter weit gesehen. Die heftige Strömung kommt dazu“, berichtet Peter Buchegger, der die Tauchmanöver der Wasserrettung koordiniert. Mit drei Sonarbooten fuhren die Einsatzkräfte die Strecke entlang der Salzach ab.

„Die Suche wird so lange fortgesetzt, bis wir das vermisste Kind gefunden haben“, ergänzt Klaus Portenkirchner, Bezirksfeuerwehrkommandant im Pinzgau. Gegen 18 Uhr war am Sonntag vorerst Schluss. Heute geht es ab acht Uhr früh in kleinerer Besetzung weiter.

Kriseninterventionsteam betreut die Familie
Die Gemeinde steht nach dem Vorfall unter Schock. Viele Freiwillige beteiligen sich an der Suche nach dem vermissten Buben. „Wir sind alle fassungslos und tief betroffen“, schildert Bürgermeisterin Barabara Huber. Der Seekanal sei an und für sich ein ruhiges Gewässer. Doch Schneeschmelze und Unwetter dürften die Strömung verstärkt haben.

Ob die Kinder unbeaufsichtigt am Kanal gespielt haben, ermittelt noch die Polizei. Der ältere Bub und seine Familie werden indessen von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
Magdalena Mistlberger
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