Kurz jetzt gefordert

Alarm um AKW Temelín als neuer Warnschuss

Steiermark
27.06.2021 08:00

++ Wieder Schuss vor den Bug der Atom-Lobby ++ Reaktorblock nach Tornado abgeschaltet ++ Der Meiler Krško ist von Erdbeben bedroht ++ Bundesregierung muss Ängste ernst nehmen

Es war ein weiterer, direkter Schuss vor den Bug der stolzen Atom-Lobby: Weil ein verheerender Tornado im Südosten Tschechiens ganze Dörfer beinahe dem Erdboden gleichgemacht hatte, zogen die Betreiber des nahen AKW Temelín am Freitag in höchster Not die Reißleine: Der zweite Reaktorblock wurde heruntergefahren, nachdem eine 400-KV-Hochspannungsleitung inmitten der Unwetter gekappt und deren Masten gefällt wurden.

Das sollte der slowenischen Regierung zu denken geben. Und der österreichischen ebenso: Denn nur 70 Kilometer liegen zwischen dem slowenischen Krško und unserer Grenze.

Kampf gegen weitere Verlängerung von Krško
Mitten auf einer Erdbebenlinie steht dort jener Uralt-Reaktor, um dessen Verlängerung auf weitere 20 Jahre derzeit heftig gerungen wird. Die „Krone“ und die Umweltorganisation Global 2000 fordern vehement die Abschaltung des Risiko-AKWs - unsere Initiative hat hier bereits viele Steine ins Rollen gebracht.

Schon lange hatten diverse Stimmen - von Umweltorganisationen bis hin zu Bundes- und Landespolitikern - Bundeskanzler Sebastian Kurz zum Handeln und zu klaren Worten gegenüber seinem slowenischen Amtskollegen aufgerufen. „Der Kanzler muss Krško bei seinem Besuch beim slowenischen Premier ansprechen“, forderte, wie berichtet, etwa SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.

Freitagabend war es dann endlich soweit: Bei den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit Sloweniens traf Kurz auf Premier Janez Jansa - und sprach auch die österreichischen Bedenken hinsichtlich einer weiteren Verlängerung des mittlerweile 40 Jahre alten Schrottmeilers an.

Für Global 2000 ein erster Schritt in die richtige Richtung: „Jetzt ist die Bundesregierung unter Kanzler Kurz aufgerufen, die Forderungen der Zivilgesellschaft im gerade beginnenden grenzüberschreitenden Umweltprüfungs-Verfahren durchzusetzen“, fordert Anti-Atom-Sprecher Reinhard Uhrig.

Kurz sprach Bedenken in Slowenien an
„Österreich setzt sich generell gegen Atomkraft als weder sichere noch nachhaltige Form der Energiegewinnung ein. Ich habe gegenüber Premierminister Janez Jansa bereits mehrmals unsere Bedenken bezüglich des AKW Krško klar zur Sprache gebracht, auch bei meinem heutigen Besuch habe ich das natürlich getan. Dafür wird sich die Bundesregierung auch weiterhin einsetzen“, versichert der Bundeskanzler.

Birgit Samer
Birgit Samer
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