Aktion am Sonntag

Stammzellen-Spender für Krebspatienten gesucht

Tirol
26.06.2021 15:00

Die 40-jährige Mutter Lucia, die dreijährige Leonie und die zweijährige Pia haben eine Sache gemeinsam: Die drei haben Krebs. Der Verein „Geben für Leben“ sucht daher dringend Stammzellenspender. Weil die zwei Mädchen aus Hopfgarten in Tirol kommen, wird dort am Sonntag eine Typisierungsaktion stattfinden.

Krebs besiegt man mit Chemo- und Strahlentherapie. Das heißt, wenn man ihn besiegt und er einen nicht umbringt. Manchmal schlagen die Therapieformen allerdings nicht an. Dann bleibt als letzte Rettung nur noch, einen Stammzellen-Spender zu finden. Dieser muss aber genau passen, sonst funktioniert es nicht. Die Chance, einen passenden Stammzellen-Spender zu finden und mit dem Leben davonzukommen, liegt bei 1:500.000 bis 1:mehreren Millionen, wenn man diesen nicht in der eigenen Familie unter seinen Geschwistern findet.

Für Lucia wird dringend eine Stammzellen-Spende gesucht, da sie bereits austherapiert ist. Einen Spender zu finden, ist ihre letzte Hoffnung. Es ist wahrlich ein Wettlauf gegen die Zeit!

Die kleine Pia wurde schon zur Stammzellen-Spende freigegeben, da die herkömmlichen Therapien nicht das erwünschte Ergebnis gebracht haben. Und für Leonie wird auch bereits gesucht – und zwar für den Fall, dass die derzeitigen Therapieformen auch bei ihr nicht anschlagen werden und für sie hoffentlich gleich ein Spender parat ist, falls sie einen benötigt.

Typisierungsaktion am kommenden Sonntag
Insgesamt 36 Millionen Typisierungen sind in der weltweiten Datenbank, doch für Lucia ist kein passender Spender dabei. Der Verein „Geben für Leben“ sucht deshalb weiterhin auf Hochtouren – so wie am kommenden Sonntag in Kelchsau-Unterdorf 79 in Hopfgarten (Bezirk Kitzbühel). Von 14 bis 18 Uhr kann man sich dort in der Mehrzweckhalle Kelchsau typisieren lassen. Dort deswegen, weil die beiden Mädchen Leonie und Pia aus dieser Region kommen.

Bei einer Typisierung wird mit einer Art Wattestäbchen die Innenseite der Wange abgestreift. Im Labor werden folglich die HLA-Merkmale (ein kleiner Teil der DNA) ermittelt und anonymisiert in der weltweiten Spenderdatei abgespeichert. Voraussetzungen sind, dass die Menschen gesund und im Alter zwischen 17 und 45 Jahren sind. Ein Typisierungsset kann man sich auch über die Homepage von „Geben für Leben“ nach Hause bestellen und dort durchführen.

Knochenmarkspende in 20 Prozent der Fälle
Was passiert, wenn man als Stammzellenspender infrage kommt und man damit tatsächlich ein Leben retten kann? Über fünf Tage lang wird dem Spender ein Wachstumsstoff gespritzt, mit dem ein grippeähnlicher Zustand simuliert wird. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Stammzellen. Am fünften und somit letzten Tag wird eine Art Blutwäsche durchgeführt. Hinterher hat der Körper gleich viele Stammzellen wie vorher.

In 20 Prozent der Fälle wird eine Knochenmarkspende durchgeführt. Unter einer leichten Vollnarkose wird dabei der Beckenkamm punktiert und etwas Knochenmark entnommen. Diese Variante der Spende wird vor allem bei Kleinkindern und bei äußerst akut auftretenden Fällen durchgeführt.

Übrigens: In Österreich darf man lediglich einmalig spenden und ist im Anschluss daran für andere Patienten gesperrt. Auf eigenen Wunsch kann man sich allerdings nach zwei Jahren wieder freischalten lassen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele