Durcheinandergeraten ist das Sexleben der Luchse im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich: Das hat mit der Potenz des stolzen Männchens „Lakota“ zu tun. Denn der hat zu wenig Testosteron im Blut, um für Nachwuchs zu sorgen. Weil er die jüngeren Burschen als „Platzhirsch“ nicht ranlässt, droht das Aussterben der Pinselkatzen.
Unendlich behutsam, ja fast schön zärtlich hatte die junge Tierärztin Helena Ebner - wie berichtet - den zuvor betäubten Luchs-Pascha „Lakota“ untersucht. Die jetzt im Labor ausgewerteten Blutstropferln bestätigten ihre längst vermutete Diagnose: Der dominante Kuder (so nennen Waidmänner die Herren dieser Gattung) will zwar, aber kann nicht mehr für dringend benötigten Nachwuchs im Reichraminger Hintergebirge des Nationalparks Kalkalpen (OÖ) sorgen.
Umso bestürzter sind Nationalpark-Ranger wie (nomen est omen!) Christian Fuxjäger. Der wohl beste Pinselohrkatzen-Experte Österreichs fürchtet um die ganze Population. Bei einem Lokalaugenschein mit der „Krone“ stellte er zwar einige Luchshärchen sicher – und auch heimlich gemachte Aufnahmen mit gut versteckter Wildkamera zeugen von der Anwesenheit der Katzluchse (so heißen die jungen Burschen) –, doch das hilft nicht weiter. Aussterben droht! Was die Zeugung junger Luchserln erschwert: „Lakota“ ist aus Inzucht entstanden und dominiert das Gebiet.
Fuxjäger hofft daher auf Blutauffrischung von außen: „Wir müssten mindestens zwei Kätzinnen ansiedeln, damit alle Männchen sich paaren können.“ Jäger stehen einer Aussetzung aber skeptisch gegenüber.
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