Schlafprotokoll, Zigarettenverbot, ständige Körpersaft-Analysen: In der Gesellschaft, die Juli Zeh in ihrem Roman „Corpus Delicti“ entwirft, ist Selbstbestimmung abgeschafft und Gesundheit wird erzwungen. Das Stück dazu feierte im Linzer U-Hof Premiere.
Das Junge Deutsche Theater Berlin gastiert mit dem Erfolgsstück „Corpus Delicti“ im Rahmen des Schäxpir-Festivals in Linz. Die Dystopie für Zuseher ab 15 Jahren ist sehr fordernd und geht rasch unter die Haut: Mia Holl trauert um ihren Bruder, der Selbstmord beging. Das lässt der Überwachungsstaat, in dem sie lebt, aber nicht zu - denn ihre Lebensweise ist ungesund geworden, und das ist verboten.
Prozess-Szenen mit Tablets
Hauptdarstellerin Laura Eichten ließ bei der Premiere ihre Mia fast unmerklich zur Widerstandkämpferin reifen. Ihren Gegenspieler Kramer spielte Maximilian Diehle trotz kurzfristigem Einspringen mit köstlicher Verrückter-Professor-Attitüde. Die Prozess-Szenen mittels Tablets sind originell, in der Praxis aber für Zuseher in den hinteren Reihen schlecht erkennbar.
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