„Libelle“ im Einsatz

Filmreifer Stunt rettete Kanufahrer aus der Drau

Kärnten
16.06.2021 18:32

Actionszenen wie in einem Hollywoodfilm spielten sich am Mittwoch auf der Drau bei Greifenburg in Kärnten ab: Ein Kanufahrer war gekentert und danach bewusstlos stromabwärts getrieben. Der Besatzung des Polizeihubschraubers gelang seine Rettung mittels eines waghalsigen Manövers: Die „Libelle“ schwebte über dem 65-Jährigen, der dann über die Kufen geborgen wurde.

Pilot Klaus Jäger und Flugretter Michael Bachlechner haben so ein Manöver zwar nie trainiert; es schien jedoch die einzige Möglichkeit, den Mann zu retten. „Alle anderen Hubschrauber waren im Einsatz und zuvor war ein Rettungsversuch der Polizeistreife Steinfeld missglückt“, so der Pilot zur „Kärntner Krone“. Der erschöpfte Mann hatte die Fangleine nicht halten können.

So hockte sich Michael Bachlechner auf die Kufe der „Libelle“ und Klaus Jäger schwebte mit dem Hubschrauber direkt über dem Kanufahrer in Fließgeschwindigkeit der Drau. Knapp über der Wasseroberfläche erfasste Bachlechner den Mann dann an der Rettungsweste und hielt ihn fest. Jäger: „Wir flogen zu einer Sandbank, auf der sich bereist ein Feuerwehrmann gesichert hatte und den Patienten übernahm. Während wir den Notarzt holten, halfen Feuerwehrkameraden bei der Wiederbelebung.“ Der 65-Jährige wurde schließlich vom Rettungshubschrauber „RK1“ ins Klinikum geflogen.

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Es war für uns sehr aufwühlend, als wir ihn im Wasser treibend entdeckten.

Pilot Klaus Jäger

Pilot Klaus Jäger: „Wir haben leider keine Information über seinen Gesundheitszustand, hoffen aber sehr, dass er durchkommt! Es war für uns sehr aufwühlend, als wir ihn im Wasser treibend entdeckten. Er hatte die Augen offen und es kam uns vor, als ob er uns ansah.“

Gut eingespielte Besatzung
In einer Aussendung der Landespolizeidirektion heißt es: „Diese schwierige und nicht ungefährliche Rettungsaktion konnte nur aufgrund der fliegerischen und technischen Höchstleistung des Piloten Klaus Jäger und des Flugretters Michael Bachlechner erfolgreich durchgeführt werden."

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Wir mussten aber alles versuchen, um den Mann zu retten. Zum Glück sind Michael und ich ein eingespieltes Team.

Klaus Jäger über den schwierigen Einsatz

Diese Art der Bergung wurde vor vielen Jahren eingesetzt, um eingebrochene Eisläufer zu retten. Eine Kufenrettung aus dem Wasser ist jedoch sehr gefährlich und nicht im Trainingsprogramm. Jäger: „Der Abstand zwischen Heckrotorblättern und Wasseroberfläche ist sehr gering. Der Rotor darf auf keinen Fall im Wasser landen. Wir mussten aber alles versuchen, um den Mann zu retten. Zum Glück sind Michael und ich ein eingespieltes Team.“

Neben „Libelle“ und „RK1“ im Einsatz standen die Feuerwehren Steinfeld, Kleblach und Radlach mit fünf Fahrzeugen und einem Boot, Polizeistreifen aus Steinfeld und Möllbrücke, ein First Responder und Dr. Franz Josef Leitner.

Serina Babka
Serina Babka
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