Humus aus Futterinsekt

Insektianer fliegen in Krenglbach auf Abfall

Oberösterreich
13.06.2021 14:00

Philip Pauer zieht weiße Handschuhe über. Dann geht er zu einer Kiste, in der auf den ersten Blick nur Salatreste zu sehen sind. Doch hier leben auch die Larven der schwarzen Soldatenfliege, um die sich bei Insektianer in Krenglbach alles dreht. Das Futterinsekt wird zu Humus und als Zutat für Tierfutter weiterverarbeitet.

Hermetia illucens - der lateinische Name der schwarzen Soldatenfliege steht auf den Türen zu den Containern, die Philipp Pauer mit seinem Team in einer Halle in Krenglbach aufgestellt hat. Forschung und Entwicklung stand in den letzten Monaten im Mittelpunkt der Firma, die erst im November 2020 gegründet wurde und an der neben Ex-Finanzminister Hans Jörg Schelling auch schon Business-Angel Johannes Siller sowie Tim Moser, der Gründer des Electric-Love-Festivals, beteiligt sind.

In den Containern herrscht tropisches Klima: 28,6 Grad zeigt das Thermometer. Hier paaren sich die Fliegen, die durchschnittlich zehn bis elf Tage leben. Regelmäßig werden die Eier abgenommen, die Larven dann unter kontrollierten Bedingungen aufgezogen, mit Abfällen gefüttert. In einer elf Meter langen, individuell zusammengestellten Industriemikrowelle werden die Larven letztlich getrocknet, damit sie später zu Protein-Pellets für Tierfutter gepresst werden können.

Herstellung von Humus für Tansania
„Wir gewinnen verschiedenste Rohstoffe wie Substrate, Erden, Humus, Proteine und Öle“, erzählt Pauer, der Berufssoldat und später Einsatztrainer bei der Gendarmerie war, in Krems Unternehmensführung und Betriebswirtschaft studierte, seit 2005 selbstständig ist. Die Potenziale? Neben neuen Wegen der Abfallverwertung ist das Know-how der Krenglbacher zur Herstellung von Humus in Ländern wie Tansania bereits enorm gefragt.

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