Unter dem Radar

Teststrategie in Kindergärten und an Unis fehlt

Österreich
05.06.2021 06:00

Schulen sind wieder im Präsenzunterricht. Unis verweilen hingegen im Dauerlockdown, in den Kindergärten fehlt jede Teststrategie. Über die Kleinen und Großen, die in der Krise kaum Aufmerksamkeit erhalten.

„Überall wird gelockert - nur an den Unis nicht“, sagt Jennifer Uzodike, die in Wien Jus studiert. Die Uni hat sie bisher kaum von innen gesehen. Das sei aufgrund der Größenordnung der Hochschulen (im Gegensatz zu den Schulen) zwar nachvollziehbar - aber auch „sehr schade“. Denn gerade Studienanfänger leiden unter den fehlenden sozialen Kontakten. Anknüpfen in der Pandemie - eine digitale Herausforderung. Auch Loredana Bartl, Tourismusmanagement-Studentin aus Wien, findet es „frustrierend, dass überall Wege gefunden werden, nur an den Hochschulen nicht“. Wenngleich die Lockerungen, die rundherum passieren, die Situation erleichterten, wie beide Studentinnen sagen. Lernen in Gruppen, Treffen mit Freunden - das helfe, um sich von den Strapazen der vergangenen eineinhalb Jahre zu erholen.

Beiträge rückerstatten? Absage aus Ministerium
Denn gerade Studierende traf die Pandemie hart. Viele verloren ihre Nebenjobs, nicht wenige mussten wieder nach Hause zu ihren Eltern ziehen. Immer wieder wird die Forderung laut, die Studienbeiträge für die Krisenzeit rückzuerstatten, die Beihilfen zu erhöhen. Aus dem Bildungsministerium gibt es eine Absage: Man sehe keine Notwendigkeit. „Die Studienkennzahlen und Leistungszahlen sind im Plus. Das zeigt: Studierende haben auch unter den gegebenen Voraussetzungen ihre Leistung erbringen können.“ Auf die finanziellen Herausforderungen wird in der Anfragebeantwortung nicht eingegangen.

Rückkehr, wo möglich - flexibel in den Herbst
Die Uni Innsbruck aber, führt sie unter anderem als Grund an, warum man bis Semesterende im Distance Learning bleibt: „Nicht wenige Studierende, die nicht aus Tirol stammen, sind zuhause und haben sich über die vergangenen Monate die Miete gespart. Hier nun wegen eines Monats umzustellen, hätte sie unter unnötigen Druck gesetzt“, erklärt ein Sprecher. Dazu kommen bekannte Argumente: Zu wenig Platz, um den Zwei-Meter-Abstand einhalten zu können, aber „vorsichtige Schritte in Richtung Normalität, wo es möglich ist“. Ähnlich der Tenor der Uni Wien, die für den Herbst ein „Planungsszenario entwirft, in dem man zunehmend in den Standort zurückkehren, aber flexibel auf jede Entwicklung reagieren kann.“

Eine breite Teststrategie an den Unis gibt es im Gegensatz zu den Schulen nicht, da sie autonom sind. Aber auch in den Kindergärten wird nicht getestet, so die Trägerinitiative Elementare Bildung Wien. Die Sorge sei groß, dass Kinder aus dem Urlaub Mutationen mitbringen könnten. Denn für sie gilt in der Einreiseverordnung der Immunstatus der Eltern - sie müssen nicht getestet werden. Hoffnung könnte aber ein Pilotversuch in Wien bringen. Dort werden gerade so genannte Lutschertests ausprobiert. Sollten die Ergebnisse positiv sein, sei eine Ausrollung angedacht, heißt es von der Stadt Wien.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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