„Unsere Schafe können rund um die Uhr in den Auslauf, das hält sie fit“, sagt Johann Perner, Landwirt und Schafzüchter in Pilsbach im Bezirk Vöcklabruck. Die Schafhaltung erlebt einen Aufschwung, denn Lammfleisch ist in der Grillsaison heiß begehrt.
Jetzt beginnt wieder die Weidehaltung, eine Woche dauert die Umstellung vom Silage-Futter auf frisches Grün. „Die Mutterschafe bleiben draußen, bis sie ablammen.“ Perner hat 100 Merino-Landschafe, schon seine Eltern haben die Landwirtschaft auf die Nische „Lammfleisch und Schafprodukte“ umgestellt. Bereut hat er das nie: „In den letzten Jahren hat die Branche einen Aufschwung erlebt.“ Für Lammfleisch gelten hohe Qualitätsstandards, etwa durch die Güte-Kategorie „Junglamm“: Es ist maximal sechs Monate alt, gut proportioniert und bringt 16 bis 24 Kilogramm Körpergewicht auf die Waage. Auf Perners Hof wird auch selbst geschlachtet: „Das erspart den Tieren den Transport.“
Ein Gustostückerl für Grill-Fans
Als Direktvermarkter weiß er, was Konsumenten schmeckt: „Lammfleisch wird von vielen als Gustostückerl für den Grill entdeckt und wird als Alternative zum Schweinefleisch immer beliebter.“ G’schmackig gewürzte Koteletts bringen mediterranes Flair auf die Teller. Auch der Wunsch, sich gesund zu ernähren, hat gerade in der Corona-Zeit die Nachfrage gesteigert. Beim Pro-Kopf-Verbrauch von 1,2 Kilogramm Lammfleisch pro Oberösterreicher im Jahr ist aber trotzdem noch viel Luft nach oben.
Gute Alternative für Betriebe
Die Schafwolle, die an einen Händler geht, bringt leider kaum etwas: „Der Erlös deckt gerade die Scherkosten.“ Ein zweites Standbein hat Perner im Anbau von Brotgewürzen, und er presst wertvolle Öle aus Raps, Soja und Lein.
„Die Branche der Schafzüchter ist klein strukturiert“, sagt er nun in der Rolle als Obmann des oö. Landesverbandes für Schafzucht und Schafhaltung. Dennoch sieht Perner eine gute Zukunft: „Der steigende Bedarf an Lammfleisch und Zuchtschafen bietet Betrieben eine gute Produktionsalternative.“
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