"Überfälle gehören für uns Juweliere zum Berufsrisiko!" Geschäftsführer Hanspeter Bernlechner blickte am Mittwoch bereits zum fünften Mal in einen Pistolenlauf. "In 40 Jahren habe ich schon alles miterlebt. Letztes Jahr stürmte ein bewaffneter Kroate das Geschäft. Er wurde später sogar als Mörder überführt", erzählt er trocken beim Aufräumen für die Wiedereröffnung.
"Man muss ruhig bleiben"
Bernlechner weiß inzwischen, wie er sich bei Überfällen zu verhalten hat: "Man muss ruhig bleiben und sie alles nehmen lassen. Dann passiert einem auch nichts." Bei dem aggressiven Trio aus Serbien am Mittwoch war das mit Sicherheit die richtige Strategie. Zwei Männer des Trios schlugen auf ihrer Flucht sogar einen Polizisten klinikreif. Der Mann wurde mit schwerer Gehirnerschütterung stationär aufgenommen, konnte aber bereits am Donnerstag wieder entlassen werden.
Mittlerweile sitzen die drei mutmaßlichen Täter in der Justizanstalt Innsbruck. Laut ihren Ausweisen handelt es sich um polizeilich völlig unbekannte Serben. Die Ermittler betonen aber, dass es nicht sicher ist, dass die Ausweise auch echt sind.
Mitglieder der "Pink-Panther-Bande"?
Die ersten Einvernahmen sind abgeschlossen. "Sie gestehen die Straftat und reden mit uns" gibt sich Chefermittler Walter Pupp kryptisch. Die Täter könnten zur berüchtigten "Pink-Panther-Bande" gehören: "Vom Tathergang würde es passen. Bisher ist es aber noch Spekulation. Gesicherte Beweise haben wir nicht." Die Beute im Wert von vermutlich mehr als 200.000 Euro konnte bereits zur Gänze sichergestellt werden.
Inzwischen hat sich auch einer jener Passanten gemeldet, die mit den Räubern nach dem Verlassen des Juweliergeschäftes eine Schlägerei hatten. Eine Aktion, die bei der Polizei gemischte Gefühle ausgelöst hat. "Das hätte für die zweifellos mutigen Männer auch fatal ausgehen können", so der Kommentar der Exekutive.
von Manuel Diwosch und Werner Kriess, Tiroler Krone
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