„Krone“-Kommentar

„Islamkarte“ spielt Radikalen in die Hände

Kolumnen
30.05.2021 15:26

Eine Österreichlandkarte über die Anhängerschaft von extremistischem Islamismus? Sofort! Eine Landkarte mit Treffpunkten von Muslimen, vielleicht auch mit einem von nebenan? Nein! Und Daten und Adressen dazu? Das geht gar nicht! Kampfansage an den „politischen Islam“? Vorsicht vor dem Verfassungsgerichtshof!

Religiös Motivierte, die sich an die Verfassung halten, dürfen sich in einer Demokratie auch politisch betätigen - so wie die Christlich Demokratische Union (CDU), die Christlich Soziale Union (CSU) oder die Christlichsoziale Partei in ihren Anfängen, die Vorgängerin der ÖVP.

Eine „Islamkarte“ Österreichs, die aber alles zusammenmischt, spielt erst recht den Radikalen in die Hände. Die reden ja den muslimischen Österreichern ständig ein, dass man sie nicht haben will. Diese Karte, die das Trennende hervorhebt, soll also „der Integration helfen“? Was will sie dazu beitragen? Wie soll man darauf reagieren? Denn sie schafft nicht Sicherheit, sondern Verwirrung.

Terrornahe Moscheen gehören nicht auf eine Landkarte gesetzt, sondern sie gehören geschlossen. Schon im Interesse der zigtausend muslimischen Mitbürger, die damit nichts zu tun haben wollen. Denen wurde mit dem Herauspicken und An-den-Pranger-Stellen einer bestimmten Religion ein Bärendienst erwiesen. Gut gemeint heißt nicht unbedingt auch gut gemacht.

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