Beide Hände abgehackt

Versuchter Frauenmord: Überlebende auf Cover

Viral
20.05.2021 16:27

In Österreich hat heuer eine Serie von Frauenmorden das ganze Land erschüttert. Viel zu oft sind Frauen der Gewalt von Männern ausgesetzt, häufig handelt es sich dabei um die (Ex-)Lebenspartner. In Russland sorgt nun ein Magazincover für Aufsehen, auf dem die Überlebende eines versuchten Frauenmordes zu sehen ist. Der Ehemann von Margarita Gracheva hatte ihr im Dezember 2017 beide Hände abgehackt. Sein Motiv: rasende Eifersucht - er wurde für den Mordversuch zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt.

Es ist eine Geschichte wie aus einem Horrorfilm, die sich leider genauso zugetragen hat. Aus rasender Eifersucht entführte Dmitri Grachev seine damalige Frau und fuhr mit ihr in die Wälder außerhalb der russischen Stadt Sankt Petersburg. Dort schlug er immer wieder mit einer Axt auf sie ein - bis zu 40 Mal. Anschließend ließ er Margarita zum Sterben zurück.

Wie durch ein Wunder überlebte sie den kaltblütigen Mordversuch. Die Ärzte schafften es sogar, der zweifachen Mutter eine Hand wieder anzunähen. Ihre zweite Hand ist nun eine künstliche Hand, die mit ihren Muskeln verbunden ist.

Polizei konnte bedrohter Frau nicht helfen
In den Monaten vor dem versuchten Mord war Grachevas Ehemann immer wieder durch Gewaltbereitschaft aufgefallen. Margarita meldete der Polizei, dass Dmitri sie mehrmals mit einem Messer bedroht habe. Die Polizei sagte ihr, dass sie nichts tun könne, solange er sie nicht körperlich verletze.

Margarita moderiert heute Fernsehsendung
Auch bei den Frauenmorden in Österreich handelte es sich vielfach um Männer, die bereits vor ihren Taten durch Gewaltbereitschaft auffällig wurden. Margarita Gracheva hatte das Glück, den versuchten Mord zu überleben. Mittlerweile moderiert sie in Russland eine Fernsehsendung, in der Gewalt gegen Frauen thematisiert wird. Dabei hört sie Opfern von häuslicher Gewalt zu und spendet ihnen Trost.

„Wir brauchen ein Gesetz gegen häusliche Gewalt“
Aktuell ziert Margarita das Cover der russischen Ausgabe der Zeitschrift „Good Housekeeping“. Neben ihrem Bild prangt ein Aufruf an die Regierung, die Gesetze gegen häusliche Gewalt gegen Frauen endlich zu verschärfen. „Margarita Gracheva ist eine schrecklich mutige Frau, aber selbst die tapfersten, selbst die echten Kriegerinnen, können nicht allein gelassen werden. Wir brauchen ein Gesetz gegen häusliche Gewalt“, schrieb die Chefredakteurin Natalya Rodikova in ihrem Beitrag.

Seit November 2019 ist auf der Website des Rates der Russischen Föderation ein Gesetzentwurf zur Verhinderung von häuslichem Missbrauch anhängig. Die mächtige russisch-orthodoxe Kirche sprach sich jedoch gegen den Entwurf aus und bezeichnete ihn als „familienfeindlich“.

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