#brennpunkt-Talk

Mückstein: „Nach Corona über Reichensteuer reden“

Politik
12.05.2021 21:00

Der neue Gesundheits- und Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) lässt zu seinem Einstandsinterview auf krone.tv bei #brennpunkt mit Katia Wagner mit deutlichen Worten aufhorchen. In der Corona-Krise „wurde sehr viel Geld ausgegeben“ und „da wird es Jahre brauchen, bis wir das wieder drin haben“. Eine Reichen- und Erbschaftssteuer wäre für ihn denkbar.

Sollen Reiche nach der Krise zur Kasse gebeten werden? Für den Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein ist das ein Ansatz, über den man nach der Krise reden muss: „Es gehört ein sozialer Ausgleich geschaffen zwischen sehr Wohlhabenden und denen, die durch die Krise noch ärmer geworden sind.“ Entsprechende Hebel wären eine Reichen- oder eine Erbschaftssteuer, es werde allerdings „Jahre brauchen, das alles zurückzuzahlen“. Der Koalitionspartner ÖVP lehnt Reichen- und Erbschaftssteuern strikt ab.

Mückstein auch für EU-weite Mindestlöhne
Mückstein bekennt sich im Gespräch mit Katia Wagner auch klar zu einem EU-weiten Mindestlohn. Dass er diese Position vergangene Woche beim EU-Sozialgipfel so nicht vertreten durfte, weil der Kanzler nicht ihn, sondern Arbeitsminister Martin Kocher zu dem Treffen in Porto mitnahm, „nehme er zur Kenntnis“. „Es gibt Dinge, die mich mehr gefreut haben“, reüssiert er.

„Ich bin ziemlich grün“
Sein Einstieg in die Politik vor rund einem Monat war für ihn „eine sehr große Umstellung“, „Hackeln“ der anderen habe er aber noch keine gespürt. Ihm sei aber nach wie vor wichtig, dass er zum stressigen Politiker-Job auch Ausgleichszeiten schaffe. So mache er jeden Tag Sport und trinke keinen Alkohol, sogar ein Sommerurlaub sei schon eingeplant. Sich selbst bezeichnet er als „ziemlich grün“: „Mit 18 habe ich mir meine politischen Positionen festgelegt und da hat sich nicht viel daran geändert.“

Appell des Ministers: „Lassen Sie sich impfen!“
Auch das Thema Impfungen kam bei #brennpunkt nicht zu kurz. Mückstein appelliert einmal mehr an die Österreicherinnen und Österreicher, sich impfen zu lassen. Obwohl wir derzeit genügend Vakzin erhalten, wird es aber nicht möglich sein, sich den Impfstoff auszusuchen: „Das ist ein logistisches Problem.“ Nur AstraZeneca wird es in Zukunft nicht mehr geben. Obwohl er sich „definitiv“ damit impfen lassen würde, habe es in der Vergangenheit Lieferschwierigkeiten gegeben. Außerdem käme der Impfstoff bei der Bevölkerung nicht gut an.

Impfung befreit neun Monate von Testpflicht
Viele Fragezeichen hinterließ auch die nötige „Impf-Auffrischung“. Hier stellt der Minister klar: nach dem ersten Stich ist man drei Monate und nach dem zweiten neun Monate von der Testpflicht befreit. Die Auffrischung wird aufgrund der sich ständig weiterentwickelnden Virenstämme notwendig sein, „jedenfalls bei den Älteren“. Das Thema Impfen werde somit „noch länger weitergehen“.

„Ich will nicht immer die Spaßbremse sein“
Obwohl die Prognosen derzeit „nicht so schlecht“ aussehen würden, sei es notwendig, sich schon auf den Herbst vorzubereiten. Der Schutz der Intensivstationen sei seine „oberste Priorität“, weswegen er auch davon abraten würde „von der Normalität und großen Partys zu sprechen“. Er glaube aber dennoch nicht, dass sich das letzte Jahr noch einmal so wiederholen werde.

Mückstein will Sneakers weiterhin tragen
Auf die Frage, ob er sich nun mit der Wiedereröffnung des Handels auch neue Anzüge kaufen werde, entgegnet der Minister, dass er mit seinen drei Anzügen gut ausgestattet sei. Auch auf seine Sneakers wird er in Zukunft nicht verzichten und sie weitertragen, „wo es geziemlich ist“. Grundsätzlich wünscht er sich allerdings, dass das Thema Sneakers zurückgefahren wird, denn: „Es gibt wichtigere Dinge als die Schuhe des Gesundheitsministers.“

Sämtliche Ausgaben unseres Talk-Formats „Brennpunkt“ - immer mittwochs ab 20.15 Uhr auf krone.tv und hier auf krone.at sowie um 22 Uhr bei n-tv Austria.

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