Überlastete Spitalskapazitäten, Umschichtungen durch die Einführung eigener Corona-Stationen, die Angst vor einer Ansteckung – die Pandemie setzt dem Gesundheitspersonal ordentlich zu. „Auf unserer Intensivstation kommen wir noch gut zurecht, weil wir uns gegenseitig den Rücken stärken. Aber die Arbeit ist deutlich mehr geworden. Es braucht dringend mehr Personal“, erzählt die Intensivpflegerin Iris Maria Weinstabl aus Altenmarkt.
Die enorme Zusatzbelastung des Gesundheitspersonals merkt auch der Arbeitsmedizinische Dienst (AMD) in Salzburg. Er betreut mehr als 250 Betriebe in ganz Salzburg, darunter auch Pflegeeinrichtungen, mobile Dienste sowie das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. „Altbekannte Probleme haben sich weiter verschärft. Nach wie vor sind die Hauptprobleme der Pflegekräftemangel, die Personalengpässe, die Unterbesetzung nach den Betreuungsschlüsseln und das immer noch zu niedrige Lohnniveau“, erklärt AMD Geschäftsführer Stefan Huber.
Pflegekräfte werden gerade jetzt oft zum Ersatz für Angehörige, wodurch sich der emotionale Stress noch steigert.
Birgit Artner, Arbeitspsychologin
Gerade zu Beginn der Pandemie – vor mehr als einem Jahr – fehlte es zudem an geeigneter Schutzausrüstung. Die Gefahr vor einer Ansteckung war allgegenwärtig. Hinzu kommen die vielen Überstunden sowie die Isolation der Patienten. „Pflegekräfte werden gerade jetzt oft zum Ersatz für Angehörige, wodurch sich der emotionale Stress noch weiter steigert“, berichtet die leitende Arbeitspsychologin des AMD, Birgit Artner.
Arbeitgeber können organisatorisch helfen
Abhilfe schaffen nicht nur arbeitsmedizinische Beratungen, sondern auch die Arbeitgeber können die Situation verbessern. Das reicht von mehr Personal, über bessere Bezahlung, ausreichende Erholzeiten bis hin zu betrieblichen Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
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